Amoklauf an US-Schule Täter des Amoklaufs von Parkland entgeht Todesstrafe

Nikolas Cruz tötete am Valentinstag 2018 in Parkland 17 Menschen. Nun hat die Jury eine lebenslange Freiheitsstrafe für den 24-Jährigen empfohlen – die Staatsanwaltschaft hatte die Hinrichtung gefordert.
Nikolas Cruz (Aufnahme vom 12. Oktober): verantwortlich für den Tod zahlreicher Menschen

Nikolas Cruz (Aufnahme vom 12. Oktober): verantwortlich für den Tod zahlreicher Menschen

Foto: Amy Beth Bennett / AP

Mehr als vier Jahre nach dem Schulmassaker von Parkland haben sich die Geschworenen in dem Gerichtsprozess für eine lebenslange Freiheitsstrafe ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Haftentlassung für den Täter ausgesprochen. In ihrem Beschluss, der in einem Gericht in Fort Lauderdale verlesen wurde, sprach sich die Jury dagegen aus, die Todesstrafe für den Schützen zu empfehlen. Dafür wäre ein einstimmiger Beschluss nötig gewesen. Das endgültige Strafmaß soll formal zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

Der inzwischen 24 Jahre alte Täter namens Nikolas Cruz hatte sich im vergangenen Oktober des Mordes und des versuchten Mordes in jeweils 17 Fällen für schuldig bekannt. Die Jury hatte darüber zu beraten, ob er für seine Tat an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland zu lebenslanger Haft oder zum Tode verurteilt werden soll. Die Staatsanwaltschaft in Florida hatte seine Hinrichtung gefordert. Das Verfahren zog sich über mehrere Monate hin.

Bei der Anhörung im Oktober 2021 hatte Cruz sich schuldig bekannt. Damals sagte er, es tue ihm sehr leid, was er getan habe. »Manchmal kann ich nicht mit mir selbst leben.«

Der damals 19 Jahre alte Schütze hatte am 14. Februar 2018 in Parkland 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen und weitere Menschen verletzt. Überlebende Schüler hatten nach der Tat Protestaktionen gegen Waffengewalt und für striktere Waffengesetze in den USA gestartet, die zu einer landesweiten Bewegung wurden. Verschärfungen des Waffenrechts blieben aber weitgehend aus.

In den USA kommt es immer wieder zu Amokläufen an Schulen. Erst im Mai hatte eine verheerende Attacke  an einer Grundschule im Bundesstaat Texas einmal mehr das Land erschüttert. In der Schule im Ort Uvalde hatte ein 18 Jahre alter Schütze 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

bbr/dpa/AFP
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