Sankt Petersburg
Berühmter Historiker gesteht grausamen Mord an Partnerin
Dmitri Lovetsky/ AP
Der des Mordes verdächtige Historiker Oleg Sokolow zeigte sich gern in historischen Kostümen
Sonntag, 10.11.2019 16:59 Uhr
Der prominente russische Historiker Oleg Sokolow hat gestanden, eine ehemalige Studentin getötet und anschließend zerstückelt zu haben. "Er hat seine Schuld zugegeben", sagte Sokolows Anwalt Alexander Potschuew am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
Sokolow war am Samstag bei dem Versuch festgenommen worden, die Leichenteile der jungen Frau, die auch seine Partnerin war, im Fluss Moika in Sankt Petersburg zu versenken.
Russische Medien berichteten, der Universitätsprofessor sei betrunken in die Moika gefallen, als er versucht habe, die Leichenteile zu versenken. Die Polizei rettete den 63-jährigen Historiker aus dem eiskalten Fluss und entdeckte in seinem Rucksack dann die Arme einer Frau. In der Wohnung des Napoleon-Experten fanden die Beamten die enthauptete Leiche der 24-Jährigen, mit der Sokolow mehrere Bücher geschrieben hatte, sowie eine blutverschmierte Säge.
Anantoly Maltsev/ EPA-EFE/ REX
Die russische Polizei bei Bergungsarbeiten im Zuge der Ermittlungen gegen Sokolow
Sokolow sagte den Ermittlern laut örtlichen Medien, er habe seine Partnerin im Streit erschossen und dann ihren Kopf, die Arme und Beine abgesägt. Sein Anwalt sagte AFP, der Historiker bereue die Tat und kooperiere mit den Ermittlern.
Suizidversuch im Napoleon-Kostüm?
Medienberichten zufolge wollte sich der Professor der staatlichen Universität Sankt Petersburg nach dem Versenken der Leichenteile das Leben nehmen. Demnach wollte er sich als Napoleon verkleidet von der Peter-und-Paul-Festung stürzen.
Sokolow ist der Autor mehrerer Werke über Napoleon Bonaparte und trat als Geschichtsexperte in mehreren Dokumentarfilmen auf. Überdies lehrte er an der renommierten französischen Sorbonne und ist Mitglied der französischen Ehrenlegion.
Studierende beschrieben den Gelehrten, der sich mit seiner Partnerin gern in Historienkostümen zeigte, als begabten Dozenten, aber auch als "Freak" und Exzentriker.
hpi/AFP