Schleswig-Holstein
Polizei entdeckt bei Postboten fast 13.000 nicht zugestellte Briefe
Auf dem Dachboden, in einer Parzelle: Polizisten haben in Schleswig-Holstein bei zwei Zustellern Tausende Briefe gefunden – viele waren geöffnet. Es war ein Zufallsfund.
Ein Mann und eine Frau aus Schleswig-Holstein haben offenbar fast 13.000 Briefe nicht zugestellt. Beamte fanden die Sendungen laut einer Mitteilung in einer Wohnung und in einer Parzelle in Preetz.
Wie ein Sprecher sagte, durchsuchten Beamte das Apartment einer 34-Jährigen und eines 62 Jahre alten Mannes am Dienstag vergangener Woche. Bei dem Einsatz ging es demzufolge um den Vorwurf, dass die beiden sich illegal Strom verschafft haben sollen. Dabei sei man auf die Briefe gestoßen.
Sie lagen demnach in der Wohnung, auf dem Dachboden sowie in einer Parzelle der Verdächtigen. 12.809 Briefe seien es insgesamt, 108 seien geöffnet gewesen. Weitere Sendungen waren offenbar bereits geschreddert.
Man gehe davon aus, dass die Verdächtigen die Briefe hätten zustellen sollen, hieß es von der Polizei. Dass sie sich die Sendungen auf anderem Wege verschafften, könne man derzeit ausschließen.
Sendungen der vergangenen Wochen – und Monate
Der Polizeisprecher sagte, es handle sich um Briefe der vergangenen Wochen und wahrscheinlich auch Monate. Wann die beiden angefangen haben sollen, Sendungen zu horten, werde noch geprüft.
Die ungeöffneten Briefe seien der Zustellfirma übergeben worden. Sie würden nun erneut versandt. Die Adressaten der geöffneten Briefe werde man kontaktieren.
Um welche Firma es sich handelte, sagte der Sprecher nicht. Er sprach lediglich von einer »privaten Zustellfirma«. Die Deutsche Post teilte auf Anfrage des SPIEGEL mit, man habe mit dem Fall nichts zu tun.
Auch zum Motiv der Verdächtigen machte der Sprecher keine Angaben. Sie lebten gemeinsam in der Wohnung, zu ihrem Verhältnis sagte der Sprecher nichts.
Die beiden schweigen laut Polizei bislang. Gegen sie läuft ein Verfahren wegen Verletzung des Post- oder Fernmeldegeheimnisses.