In Florenz Priester muss wegen Glockenlärm 2000 Euro Strafe zahlen

Vier Jahre lang kämpfte Don Leonardo Guerri für das häufige Glockenläuten seiner Kirche, obwohl es viele Bewohner aus der Umgebung störte. Nun darf er nur noch zur Messe und zum Abendgebet läuten – und muss zahlen.
Hier läutet es wohl weniger häufig als bei Don Leonardo: Die Kirche Santa Croce in der Innenstadt von Florenz

Hier läutet es wohl weniger häufig als bei Don Leonardo: Die Kirche Santa Croce in der Innenstadt von Florenz

Foto: ALESSANDRO BIANCHI/ REUTERS

Mehr als 200 Mal am Tag ließ der Florentiner Priester Don Leonardo Guerri die Glocken seiner Kirche läuten – und muss deshalb nun 2000 Euro Strafe zahlen. Wie die Zeitung »Corriere Fiorentino« am Freitag berichtete, lieferte sich Don Leonardo Guerri von der Kirche Santa Maria a Coverciano einen vierjährigen Streit mit den Nachbarn.

Bewohner des Viertels im Osten von Florenz klagten darüber, dass sie durch das ständige Glockengeläut zwischen 08.00 Uhr und 21.00 Uhr bei der Arbeit, beim Ausruhen und im Schlaf gestört würden. Am schlimmsten sei es in der Ferienzeit, wenn die Glocken jede halbe Stunde läuteten.

Don Leonardo muss sich mit dem Glockenläuten zurückhalten

Nach Petitionen, Gerichtsverfahren und Untersuchungen zur Lärmbelästigung griff die toskanische Umweltschutzbehörde »Arpat« nun durch und verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro, wie die Zeitung weiter berichtete. Zudem muss sich der Priester beim Glockenläuten nun stark zurückhalten: Er darf nur noch zur Messe und zum Abendgebet um 18 Uhr läuten. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP wollte Don Leonardo Guerri sich nicht äußern.

Angesichts zunehmender Konflikte um Glockentürme in der Toskana hatte der Erzbischof von Florenz, Kardinal Giuseppe Betori, schon 2014 eine Anordnung verschickt, um Lärmbelästigung durch Kirchenglocken in Grenzen zu halten. Er rief die Priester auf, sie sollten »die Bedeutung christlicher Hingabe nicht überstrapazieren«.

col/AFP
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