Prozess um Gruppenvergewaltigung
Richter schickt Mutter des Opfers aus dem Saal
Eklat in Dubai: Ein Richter hat die Mutter eines mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers aus dem Gerichtssaal verbannt. Zuvor soll der Verteidiger dem 15-jährigen Franzosen unterstellt haben, er sei psychisch krank und wolle zum Sex gezwungen werden.
Dubai - Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung eines 15 Jahre alten Franzosen durch drei Männer in Dubai ist es zum Eklat gekommen. Die Internetseite der Zeitung "Gulf News" berichtete, der Vorsitzende Richter Fahmi Munir habe die Mutter des Opfers von Polizistinnen aus dem Saal bringen lassen, weil diese einem der Verteidiger "Schande über Dich" zugerufen habe.
Die Verteidiger hatten versucht, die Aussage des Opfers in Zweifel zu ziehen, wonach ihn die drei Angeklagten verschleppt und mit Gewalt zum Sex gezwungen hätten. Einer der Verteidiger habe dem Franzosen unterstellt, er sei psychisch krank und wolle zum Sex gezwungen werden. Der 15-Jährige hatte erklärt, die Männer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hätten ihn im vergangenen Juli vergewaltigt.
Einer der drei Beschuldigten ist zudem HIV-positiv und leidet an Hepatitis. Ob sich der junge Franzose mit dem tödlichen Virus angesteckt hat, ist zurzeit noch unklar. Erst weitere Tests zu Beginn des kommenden Jahres sollen Aufschluss über eine mögliche Infektion geben.
Der Junge stammt aus Frankreich, war aber in den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Schule gegangen. Nach Angaben von "Gulf News" soll das Urteil in dem Prozess am 12. Dezember gesprochen werden.
tno/dpa
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.