Verbotene Veranstaltungen Kriminalbeamte kritisieren Mitnahme von Kindern zu »Querdenker«-Demos

Wer seine Kinder auf verbotenen Demonstrationen mitlaufen lässt, handelt »im Höchstmaß verantwortungslos«. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter zeigt sich entsetzt über Eltern, die ihre Kinder in Gefahr bringen.
»Querdenker«-Demonstration am Sonntag in Berlin

»Querdenker«-Demonstration am Sonntag in Berlin

Foto: Fabian Sommer / dpa

Am Sonntag demonstrierten mehrere Tausend Menschen in Berlin gegen die Coronamaßnahmen. Auf mehreren Videos von der Veranstaltung war zu sehen, wie Kinder bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei zwischen die Fronten gerieten.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat Eltern kritisiert, die ihre Kinder zu »Querdenker«-Protesten wie am Wochenende mitnehmen. »Verbotene Demonstrationen sind weder Kinderspielplatz noch sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Jugendliche«, sagte der BDK-Vorsitzende Sebastian Fiedler den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Eltern, die ihre Kinder zu solchen Veranstaltungen mitnehmen, handeln demnach »im Höchstmaß verantwortungslos«.

»Sie nehmen nicht nur Ansteckungen in Kauf. Sie riskieren auch, dass ihr Nachwuchs bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zu Schaden kommt«, kritisierte Fiedler. Für die Polizei würden sich durch die Anwesenheit von Kindern besondere Herausforderungen ergeben, sagte er. »Die Auflösung einer Demo kann hierdurch erheblich erschwert werden«. Vermutlich gehöre dies mit zum Kalkül der Eltern.

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Ein solches Verhalten könne auch strafrechtliche Konsequenzen haben, warnte der BDK-Vorsitzende. »Diese Eltern sollten sich bewusst machen, dass ihnen ein Strafverfahren, mindestens wegen fahrlässiger Körperverletzung, drohen kann, sollte ihren Kindern etwas passieren.«

kha/AFP
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