Raub unter Aufsicht Überfall auf Hamburger Postfiliale - Berliner Polizei sieht zu

Sie folgten ihnen rund 300 Kilometer aus der Hauptstadt in den hohen Norden und konnten zunächst nichts ausrichten: Vor den Augen von Berliner Polizisten haben zwei bewaffnete Räuber eine Postfiliale in Hamburg überfallen - ohne dass die überrumpelten Beamten eingreifen konnten.

Hamburg/Berlin - "Wegen Überfall geschlossen", war heute morgen auf einem Schild, das an der beschädigten Glastür der Postfiliale im Hamburger Stadtteil Altona hing, zu lesen. Ein rot-weißes Polizeiband sperrte den Tatort ab, die Lamellen waren zugezogen. Gestern Abend hatten zwei bewaffnete und maskierte Männer die Filiale überfallen - und zwar so blitzschnell und unerwartet, dass Kräfte eines Mobilen Einsatzkommandos aus Berlin, die den beiden Tatverdächtigen im Rahmen von Observierungen bis nach Hamburg gefolgt waren, nicht eingreifen konnten.

Nach Angaben der Polizei in Hamburg waren die Räuber kurz nach Dienstschluss in den Vorraum der Filiale eingedrungen. Einer von ihnen bedrohte eine Angestellte, die den Geldautomaten mit Bargeld füllte. Der andere habe mehrere Geldkassetten an sich genommen. Dann seien die Männer mit einem Auto zunächst geflohen. In der Nacht zum Dienstag seien die beiden Verdächtigen, die aus Südosteuropa und dem arabischen Raum stammen sollen, dann aber in der Nähe von Berlin festgenommen worden.

Nach Polizeiangaben läuft gegen die beiden Verdächtigen seit längerem ein Ermittlungsverfahren wegen Raubes in Berlin. Als die Einsatzkräfte den Männern nach Hamburg folgten, habe es so ausgesehen, als würden sie mögliche neue Tatorte erkunden, hieß es weiter. Es sei besser, nicht zuzugreifen als mit zu wenigen Leuten unvorbereitet eine solche Aktion zu starten, so der Sprecher weiter. Bei bewaffneten Tätern müsse zudem mit Eskalationen gerechnet werden, sodass Unbeteiligte getroffen werden könnten.

Nach Darstellung der Berliner Polizei wussten die Hamburger Kollegen Bescheid, dass Polizisten aus der Hauptstadt in Hamburg ermitteln. Bei länderübergreifenden Ermittlungen würden die zuständigen Stellen stets unterrichtet, sagte der Sprecher.

han/dpa

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