Mittelfranken
Polizist schwebt nach Schüssen von "Reichsbürger" weiter in Lebensgefahr
Der von einem "Reichsbürger" schwer verletzte SEK-Beamte schwebt weiter in Lebensgefahr. Die Polizei Bayern hatte bereits seinen Tod via Twitter vermeldet.
Ein Polizist, der bei dem Polizeieinsatz im bayerischen Georgensgmünd von einem "Reichsbürger" schwer verletzt wurde, schwebt weiter in Lebensgefahr. Die Polizei in Bayern hatte den Tod des Beamten fälschlich via Twitter gemeldet, das Polizeipräsidium Mittelfranken bestätigte die Meldung aber zunächst nicht.
Um kurz vor 21 Uhr stellte die Pressestelle der Polizei Mittelfranken schließlich klar: "Entgegen erster Meldungen schwebt der schwer verletzte Beamte der Spezialeinsatzkräfte Nordbayern aktuell in akuter Lebensgefahr. Wir bitten die Falschmeldung zu entschuldigen."
Der Mann ist 32 Jahre alt und SEK-Beamter. Er wurde von einem 49 Jahre alten "Reichsbürger" von drei Kugeln getroffen: Am Helm, am Ellbogen und am Rand der Schutzweste - dieser Treffer soll den Mann laut Ermittlern so schwer verletzt haben.
Der 49-Jährige hatte am Mittwochmorgen, als die Beamten in sein Haus eindrangen, das Feuer auf diese eröffnet. Bei dem Schützen handelt es sich um einen Jäger, der 31 Lang- und Kurzwaffen zunächst legal besaß. Von den Behörden wurde er aber nicht mehr als zuverlässig eingestuft. Deshalb sollten ihm seine Waffen entzogen werden. Zuvor hatten die Behörden seinen Jagdschein und seine Waffenbesitzkarte als ungültig erklärt.
"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. (Lesen Sie hier mehr zu "Reichsbürgern".) Stattdessen behaupten sie, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Häufig legen sie dabei die Grenzen von 1937 zugrunde. Daher sprechen sie dem Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren auch amtliche Bescheide nicht.
Drei Kollegen des SEK-Beamten wurden bei dem Einsatz ebenfalls verwundet. Ein 31-Jähriger erlitt bei der Schießerei einen Durchschuss am Oberarm, zwei 37 Jahre alte Beamte wurden durch Glassplitter verletzt.