Waffenhandel in »Reichsbürger«-Szene Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt gegen mutmaßlichen Drahtzieher
Nach einer Razzia im Sommer in der »Reichsbürger«- und Rechtsextremisten-Szene wegen des Vorwurfs des illegalen Waffenhandels wird gegen einen 48-Jährigen als Drahtzieher ermittelt. Es handele sich um den Hauptverdächtigen in dem Fall, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ruhland von der Generalstaatsanwaltschaft in München.
Der deutsche Staatsangehörige sei inzwischen von Kroatien an die Bundesrepublik überstellt worden. Zunächst hatte die ZDF-Sendung »Frontal 21« darüber berichtet.
Halbautomatische Kurzwaffen, Pumpgun, Munition
Im Juli hatte die Generalstaatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass bei Durchsuchungen bei insgesamt zwölf Verdächtigen in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Österreich zwei halb automatische Kurzwaffen, eine Pumpgun und 200 Schuss Munition gefunden worden seien. Zudem seien rechtsradikale Schriften und »Reichsbürger«-Unterlagen entdeckt worden. Es soll um illegale Waffenlieferungen, auch von Kriegswaffen, aus Kroatien gehen.
Bei den anderen Verdächtigen handelt es sich laut Ruhland um die Abnehmer des mutmaßlichen Waffenhändlers. Nach Angaben von »Frontal 21« hatte der Verteidiger des 48-Jährigen erklärt, dass der Mann nicht mit Waffen gehandelt habe. Seinen Mandanten belastende Aussagen seien falsch, sagte der Anwalt.