Tödlicher Angriff mit Dönermesser
Gericht verurteilt 22-Jährigen zu lebenslanger Haft
Weil er seine Freundin mit einem Dönermesser tötete, muss ein 22-Jähriger lebenslang ins Gefängnis. Das Landgericht Tübingen stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest.
Im Prozess um die tödliche Attacke mit einem Dönermesser auf eine Frau in Reutlingen ist ein 22-jähriger Mann zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Angeklagte hatte im Juli 2016 seine Freundin getötet und weitere Menschen verletzt.
Das Landgericht im baden-württembergischen Tübingen sprach ihn des Mordes, des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Eine Entlassung aus der Haft nach 15 Jahren ist dadurch ausgeschlossen.
Der laut Staatsanwaltschaft im Juni 2015 aus Syrien nach Deutschland eingereiste Mann arbeitete im Sommer 2016 in Reutlingen in einem türkischen Restaurant. Dort lernte er seine spätere Freundin, eine 45-jährige Frau aus Polen, kennen. Der junge Mann tötete sie am 24. Juli mit einem 60 Zentimeter langen Dönermesser in dem Lokal. Die Tatwaffe soll er vorher aus der Küche mitgenommen haben.
Direkt nach der Tat griff der Syrer laut Anklage vor dem Restaurant noch zwei Gäste des Lokals an und verletzte dabei einen Mann schwer. Später schlug er demnach auf der Flucht am Busbahnhof der Stadt die Scheiben eines Autos ein und attackierte die darin sitzende Fahrerin und ihren Beifahrer. Die Frau erlitt Schnittverletzungen, konnte aber ihren Wagen starten und wegfahren.
"Es tut mir alles sehr leid, was passiert ist", sagte er vor Gericht in seinem letzten Wort. "Ich möchte dem Gericht mitteilen, dass jeder Mensch irren kann." Er hatte die Tat nach eigenen Angaben aus Eifersucht begangen, weil seine Freundin einen Liebhaber hatte.