Mehr als 40 Jahre nach der Tat Gerichtliche Auflagen für Reagan-Attentäter Hinckley aufgehoben

Er stellt laut Gericht keine Gefahr mehr dar: John Hinckley, der einst auf US-Präsident Ronald Reagan schoss, erhält ab Mitte Juni seine Freiheit zurück. Bislang muss er sich noch an mehrere Auflagen halten.
Reagan-Attentat im Jahr 1981

Reagan-Attentat im Jahr 1981

Foto: Mike Evens / AFP

Mehr als 40 Jahre nach dem Attentat auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan hat ein Gericht die letzten verbleibenden Auflagen für den Schützen John Hinckley aufgehoben. Ein Bundesrichter urteilte, dass er nach jahrzehntelanger Behandlung und psychologischer Betreuung keine Gefahr mehr für sich selbst oder andere darstelle. Der 67-Jährige könne also ab dem 15. Juni aus jeglicher richterlichen Kontrolle entlassen werden.

Hinckley hatte am 30. März 1981 vor einem Hotel in Washington auf Reagan geschossen. Der Präsident, sein Sprecher James Brady und zwei Sicherheitsbeamte erlitten bei dem Anschlag schwere Verletzungen. Als Motiv für seine Tat gab Hinckley an, er habe die Aufmerksamkeit der Schauspielerin Jodie Foster erregen wollen. Im Prozess erklärte ein Schwurgericht den Attentäter im Juni 1982 für unzurechnungsfähig und wies ihn in die Psychiatrie ein.

Strenge Auflagen über Jahre

Im September 2016 wurde Hinckley entlassen. Seitdem galten für ihn strenge Auflagen. Unter anderem war es ihm verboten, sich weiter als 80 Kilometer vom Wohnort seiner Mutter zu entfernen. Zudem durfte er nirgendwohin reisen, wo sich zu selben Zeit ein US-Präsident, dessen Vize oder Kongressmitglieder aufhalten. Außerdem durfte er weder direkt noch indirekt mit Jodie Foster und ihren Verwandten sowie den Nachkommen von Ronald Reagan in Kontakt treten.

Laut Gerichtsdokumenten ist Hinckleys geistiger Zustand nun »stabil«. Bereits im vergangenen September hatte ein Richter festgestellt: »Wenn er nicht versucht hätte, einen Präsidenten zu töten, hätte man ihm schon vor langer, langer Zeit volle Freiheit gewährt.«

bbr/AFP
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