Schlag gegen zwei Verdächtige Terrorverdacht - Durchsuchungen in Norddeutschland

Sie sollen Anschläge auf Linke geplant haben: In Mecklenburg-Vorpommern gehen Ermittler gegen Terrorverdächtige vor, auch ein Polizist steht unter Verdacht.
Polizisten in Banzkow in Mecklenburg-Vorpommern

Polizisten in Banzkow in Mecklenburg-Vorpommern

Foto: Jens Büttner/ dpa

Wegen Terrorverdachts haben Ermittler in Rostock, Schwerin und in der Umgebung die Arbeits- und Geschäftsräume von zwei Verdächtigen durchsucht. Die beiden sollen geplant haben, Vertreter des linken Spektrums zu töten, teilte der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mit. Dazu sollen sie eine Liste mit Namen angelegt haben.

Das Innenministerium in Schwerin teilte mit, es handele sich um einen Anfangsverdacht, ein dringender Tatverdacht besteht demnach nicht. Festnahmen gab es bislang nicht. Die Verdächtigen werden dem rechten Spektrum zugeordnet.

Die beiden Männer sollen laut den Ermittlern als Folge der Flüchtlingspolitik "eine Verarmung der privaten und öffentlichen Haushalte sowie eine Zunahme von Anschlägen und sonstigen Straftaten bis hin zum Zusammenbruch der staatlichen Ordnung befürchtet haben". Für diesen Fall deckten sie sich demnach mit Lebensmitteln sowie mit Munition für ihre legal beschafften Waffen ein.

Pikant ist, dass einer der beiden Verdächtigen dem Innenministerium zufolge Polizeibeamter der Polizeiinspektion Ludwigslust ist. Gegen ihn wurden demnach disziplinarrechtliche Maßnahmen eingeleitet. Zudem gab es Durchsuchungen bei einem Polizisten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der aber nicht tatverdächtig sein soll.

Gegen beide Verdächtigen wird laut Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Die Durchsuchung diene dazu, die bestehenden Verdachtsmomente zu überprüfen. Abgesehen von Ermittlern des Bundeskriminalamts waren an den Polizeieinsätzen nach SPIEGEL-Informationen auch Spezialkräfte der Bundespolizei beteiligt.

mxw/srö/AFP/dpa
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