Vergewaltigung und Drogenhandel
Elf Jahre Haft für russischen Sektenführer
Der Anführer der sibirischen Sekte Aschram Schambala ist zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der selbsternannte Guru wurde für schuldig befunden, Minderjährige zu Orgien genötigt und Pornofilme mit "hypnotisierten Darstellern" verkauft zu haben.
Moskau - Weil er seine Anhängerinnen vergewaltigt und auf andere Weise sexuell missbraucht hat, ist ein Sektenführer in Russland zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Konstantin Rudnew habe einer Sekte namens Aschram Schambala vorgestanden, zu deren Praktiken Orgien unter Drogeneinfluss sowie Gehirnwäsche gehörten, teilten die Behörden im sibirischen Nowosibirsk mit. Der 44-Jährige sei auch wegen Drogenhandels verurteilt worden.
Ursprünglich hätten Rudnew, der sich als Außerirdischer vom Planeten Sirius ausgab, und seine Vertrauten Yoga-Kurse gegeben, hieß es in der Mitteilung. Dabei seien "die leichtgläubigsten Leute" für die Sekte rekrutiert worden. Frauen, zumeist zwischen 18 und 40 Jahren, wurde den Angaben zufolge ein hartes Übungsprogramm kombiniert mit "aggressiver psychologischer Beeinflussung" auferlegt.
Der Verurteilte habe traditionelle Werte wie den Wunsch nach einer Familie und einer Arbeit schlecht gemacht, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Der selbsternannte Guru habe Minderjährige zu Orgien genötigt und Pornofilme mit "hypnotisierten Darstellern" verkauft, sagte ein Sprecher des Gerichts in Nowosibirsk der Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Nach der Gründung 1989 hatte sich seine Sekte in fast 20 russischen Regionen verbreitet, darunter in Moskau und St. Petersburg. Experten schätzten die Zahl der Sektenmitglieder auf zuletzt 30.000. Die russische Polizei hatte das Hauptquartier im Jahr 2008 gestürmt und Rudnew festgenommen.