Russischer Eliteagent operierte jahrelang in Deutschland Der Mann vom Wympel-Team

Geheimdienstler Jegorow
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Igor Jegorow trug eine Jeans, eine Mütze über dem kurzen Haar und eine Sporttasche in der linken Hand. Er schaute auf sein Mobiltelefon, als ihn Videokameras in Hamburg filmten. Jegorow war auf dem Weg, einen Auftragskiller zu instruieren.
200.000 Euro, eine Pension und einen russischen Pass versprach Jegorow dem Mann, der einen Exil-Tschetschenen in Kiew töten sollte. Auftraggeber war mutmaßlich der russische Nachrichtendienst FSB, für den Jegorow arbeitete.
Die deutschen Sicherheitsbehörden waren über das Treffen im Februar dieses Jahres informiert. Der vermeintliche Auftragskiller arbeitete in Wahrheit mit dem ukrainischen Geheimdienst SBU zusammen. Er hatte die Gespräche mit dem Russen aufgezeichnet. Und als Jegorow in Hamburg auftauchte, war ihm das Bundesamt für Verfassungsschutz auf den Fersen.

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Bei seinem nächsten Deutschlandbesuch, so nahmen es sich die Behörden vor, würden sie ihn festnehmen. Er hatte schon einen Flug gebucht: Am 4. März wollte er in Frankfurt landen, am 9. März wieder abreisen.
Doch Jegorow kam nicht mehr. Den ursprünglich geplanten Trip in die Hansestadt stornierte er kurzfristig. Zu einer weiteren Reise kam es nicht.
Den deutschen Behörden ist damit die Chance entgangen, einen vermutlich hochrangigen Elitespion aus Russland dingfest zu machen. Nach gemeinsamen Recherchen des SPIEGEL, der Investigativplattformen "Bellingcat" und "The Insider" ist Jegorow Mitglied des Wympel-Teams, einer Spezialeinheit des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB. Die Truppe kämpfte in Tschetschenien und möglicherweise in der Ukraine. Sie wird mit zahlreichen Morden und Geheimaktionen in mehreren Ländern in Verbindung gebracht.
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