Saarbrücken
Polizist nach Tod von Kollegin wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht
Bei einer Einsatzfahrt im Saarland kam eine Polizistin ums Leben. Laut Staatsanwaltschaft war der Tod der 22-Jährigen vorhersehbar und vermeidbar. Nun steht ihr Kollege, der den Wagen lenkte, vor Gericht.
Ein Polizeibeamter muss sich nach dem Unfalltod einer Kollegin wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht Saarbrücken verantworten. Der 35-Jährige soll im Februar 2019 bei einer Einsatzfahrt den Streifenwagen, in dem die Frau als Beifahrerin saß, so stark beschleunigt haben, dass es zu dem tödlichen Verkehrsunfall in Saarbrücken-Güdingen kam, hieß es in der Anklage.
Laut einem Gutachten war der Mann mit 152 Kilometern pro Stunde unterwegs - anstelle der zulässigen 50 km/h. Der Tod der 22-jährigen Polizistin sei vorhersehbar und vermeidbar gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Das Polizeiauto war in einem Kreisverkehr von der Straße abgekommen und gegen eine Laterne geprallt. Die Frau starb noch am Unfallort, der Fahrer wurde schwer verletzt.
Die beiden Polizisten waren zu einem Zeugen unterwegs, der einen "total betrunkenen Mann" am Steuer gemeldet hatte. Dieser stellte sich der Polizei.
Hinweise auf technische Mängel am Polizeiauto gab es nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht. Der Polizist habe sich bereits im Ermittlungsverfahren geständig gezeigt, sagte eine Sprecherin des Gerichts. Zum Prozesstermin am Freitag waren mehrere Zeugen und ein Sachverständiger geladen.