Generalbundesanwalt "Bürgerwehr" aus Freital unter Terrorverdacht

Bei Anschlag beschädigte Asylbewerberunterkunft in Freital
Foto: Arno Burgi/ dpaDie Bundesanwaltschaft zieht die Ermittlungen gegen eine rechtsextreme Gruppe aus dem sächsischen Freital an sich. Der "Bürgerwehr FTL/360" drohen damit Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung. "Wir haben die Akten zum Zweck der Übernahme angefordert", sagte eine Behördensprecherin in Karlsruhe.
Bislang ermittelte die sächsische Justiz gegen die fünf Verdächtigen unter anderem wegen Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte. Drei der Beschuldigten sitzen einem Bericht der "Sächsischen Zeitung" zufolge seit November vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.
Die Gruppe, vier Männer und eine Frau, sollen 2015 unter anderem Asylunterkünfte in Freital sowie ein linksalternatives Wohnprojekt in Dresden angegriffen haben. Ihnen werden darüber hinaus Angriffe auf ein Parteibüro der Linken sowie ein Sprengstoffanschlag auf das Auto eines Freitaler Stadtrats vorgeworfen.
Der Zeitung zufolge beginnt Ende April zudem in Dresden ein Prozess gegen die drei Inhaftierten, weil sie ein Auto angegriffen haben sollen, in dem Flüchtlingsunterstützer saßen. Dabei wurde unter anderem der Sohn des sächsischen Vize-Ministerpräsidenten Martin Dulig (SPD) verletzt. In Freital gab es im vergangenen Jahr mehrere Aufmärsche vor Flüchtlingsheimen, seitdem ist die politische Stimmung in der Stadt angespannt. (Lesen Sie hier mehr zu dem Thema.)

Flüchtlinge in Sachsen: Der Fremdenhass in Freital
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