Schüsse auf Finanzbeamten Steuerberater zu lebenslanger Gefängnisstrafe verurteilt

An die Tat konnte er sich nach eigener Aussage nicht erinnern, die Waffe hatte er angeblich versehentlich dabei: Für die tödlichen Schüsse auf einen Finanzbeamten in Rendsburg muss ein Steuerberater lebenslang hinter Gitter.
Schüsse auf Rendsburger Finanzbeamten: Steuerberater zu lebenslanger Haft verurteilt

Schüsse auf Rendsburger Finanzbeamten: Steuerberater zu lebenslanger Haft verurteilt

Foto: Carsten Rehder/ dpa

Ein Steuerberater aus Schleswig-Holstein ist vom Kieler Landgericht für die tödlichen Schüsse auf einen Finanzbeamten wegen Mordes schuldig gesprochen worden. Das Gericht verurteilte den 55-Jährigen zu einer lebenslangen Haftstrafe.

Der Steuerberater hatte die Tat im Prozess gestanden, berief sich jedoch auf einen Blackout . "Ich habe den Mann offensichtlich erschossen", sagte er. Er könne sich nicht erinnern, er habe an jenem Morgen unter dem Einfluss starker Medikamente gestanden. Das Ganze sei weder geplant gewesen noch mit Arglist geschehen. Die Pistole vom Typ Beretta will der Besitzer eines Jagdscheins aus Versehen mit sich geführt haben.

Der Finanzamtsabteilungsleiter in Rendsburg hatte den Steuerberater am 1. September 2014 zu einem "Klimagespräch" in sein Büro eingeladen. Vor Gericht sagte der Angeklagte, es habe Streit zwischen ihm und dem Beamten gegeben. Der Steuerberater fühlte sich seit Jahren vom Finanzamt schikaniert. Seine finanziellen Schwierigkeiten führte er darauf zurück, dass die Behörde ihn angeblich gegenüber seinen Mandanten schlechtgemacht und diese verprellt habe.

Der 57 Jahre alte Finanzbeamte wurde nach dem Terminin seinem Büro gefunden, er war von drei Kugeln getroffen. Wenig später starb er im Krankenhaus.

Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die auf geplanten heimtückischen Mord plädiert hatte. Ein Gutachter erklärte den 55-Jährigen für voll schuldfähig.

gam/dpa
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