Region Schwäbisch Hall Mutmaßlicher Serienmörder – Ermittler überprüfen weiteren Todesfall

Schwäbisch Hall: Spurensicherung im Einsatz
Foto:Thumilan Selvakumaran / dpa
Nach der Festnahme eines 31-Jährigen, der zwei Seniorinnen in Schwäbisch Hall und Umgebung umgebracht haben soll, überprüfen Ermittler einen weiteren Todesfall. Weil eine 86-jährige Frau aus der Nachbarschaft eines der beiden Opfer und des mutmaßlichen Täters nur eine Woche vor dem Fall gestorben sei, werde ein möglicher Zusammenhang untersucht, sagte Oberstaatsanwalt Harald Lustig.
Allerdings wird diese Prüfung erschwert: »Die Leiche gibt’s nicht mehr«, bestätigte Lustig einen Bericht des »Haller Tagblatts«. Die Leiche der Frau wurde demnach eingeäschert. Sie war mit tödlichen Kopfverletzungen gefunden, ihr Tod aber als Unfall eingestuft worden.
Laut Staatsanwaltschaft wurde davon ausgegangen, die Frau sei gestürzt. Das »Haller Tagblatt« hingegen berichtet, der Notarzt sei von einem nicht natürlichen Tod ausgegangen. Offenbar sei die Verletzung so weit oben am Schädel gewesen, dass diese eigentlich nicht von einem Sturz hätte stammen können. Angehörige hätten zudem auf die geöffnete Handtasche und einen leeren Geldbeutel hingewiesen. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten das damals anders gedeutet. »Wir prüfen den Fall nun anhand aller Unterlagen, die noch vorliegen«, sagte Oberstaatsanwalt Lustig.
Der am Dienstag verhaftete 31-Jährige schweigt unterdessen weiter. Ihm werden Mord und Totschlag vorgeworfen. Er soll in der vergangenen Woche eine 89-Jährige in Michelbach an der Bilz und im Dezember eine 77-Jährige in Schwäbisch Hall getötet haben. Zudem wird er verdächtigt, für den Raubüberfall auf einen 89-jährigen Mann verantwortlich zu sein.
Unklar ist auch, ob der Mann für weitere Taten in Deutschland verantwortlich ist. Der Tod einer 94 Jahre alten Seniorin, deren Leiche im Oktober 2020 in Schwäbisch Hall – ganz in der Nähe der Wohnung der getöteten 77-Jährigen – gefunden worden war, ist noch nicht aufgeklärt.