Schweiz Neuer Vergewaltigungsvorwurf gegen Roman Polanski

In der Schweiz hat eine Frau Anzeige gegen Roman Polanski erstattet. Der Regisseur soll sie vergewaltigt haben.
Regisseur Roman Polanski

Regisseur Roman Polanski

Foto: Arnd Wiegmann / REUTERS

Regisseur Roman Polanski ("Der Pianist", "Tanz der Vampire") muss sich erneut dem Vorwurf der Vergewaltigung stellen. Eine Frau hat in der Schweiz Anzeige gegen den 84-Jährigen erstattet, wie die Kantonspolizei St. Gallen am Dienstag bestätigte.

Demnach war sie bereits am 26. September zur Polizei gekommen und hatte erklärt, dass sie 1972 im Alter von 15 Jahren in Gstaad von Polanski vergewaltigt worden sei. Das Verfahren soll nun der Staatsanwaltschaft übergeben werden. Geklärt werden müsse unter anderem, ob die mutmaßliche Tat bereits verjährt sei.

Bei der mutmaßlichen Geschädigten handelt es sich laut "New York Times" um die frühere deutsche Schauspielerin Renate Langer. Erst im August hatte eine Frau auf einer Pressekonferenz in Los Angeles erklärt, sie sei 1973 im Alter von 16 Jahren ebenfalls Opfer sexueller Übergriffe durch Polanski geworden.

Die US-Justiz ermittelt bereits seit fast 40 Jahren gegen Polanski wegen eines Sexualverbrechens. Der polnisch-französische Filmemacher hatte 1977 zugegeben, Sex mit einer 13-Jährigen gehabt zu haben, den Vorwurf einer Vergewaltigung aber zurückgewiesen. Polanski verbrachte damals 42 Tage unter psychiatrischer Beobachtung und floh aus Angst vor einer längeren Gefängnisstrafe 1978 unmittelbar vor der Urteilsverkündung nach Frankreich. Seitdem ist er nie wieder in den USA gewesen.

Obwohl das Opfer um eine Einstellung des Gerichtsprozesses ersucht hat, verfolgt die US-Justiz die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Polanski weiter.

ala/dpa
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