In London hat die Polizei zehn Ausländer festgenommen, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit seien. Unter den Männern, die baldmöglichst abgeschoben werden sollen, befindet sich der BBC zufolge auch der Hassprediger Abu Katada, der Verbindungen zur Qaida haben soll.
London - Die Männer sollen in ihre Heimatländer ausgewiesen werden, wie Innenminister Charles Clarke mitteilte. Über die Nationalität der Festgenommenen wurde zunächst nichts bekannt. Dem Fernsehsender BBC zufolge kommen die Verdächtigen aus dem Libanon, Algerien und Jordanien.
Nach den Anschlagserien in London im Juli hatte Großbritannien ein härteres Vorgehen gegen ausländische Islamisten angekündigt, die Hass predigen und zu Anschlägen aufrufen. Die britische Regierung will sie so schnell wie möglich ausweisen und hat mit einigen Ländern entsprechende bilaterale Abkommen unterzeichnet.
Schon einen Tag vor der zweiten Anschlagwelle am 21. Juli legte die Regierung von Tony Blair Pläne vor, die eine schnellere Abschiebung radikalislamischer Geistlicher vorsehen. Mit Jordanien schloss die britische Regierung ein Abkommen, das eine Abschiebung jordanischer Staatsbürger leichter machen soll. Das Abkommen garantiert nach Angaben der Regierung, dass die Abgeschobenen dort nicht misshandelt würden.
Katada saß bereits seit einer Festnahme im Oktober 2002 im Hausarrest. Der 45-Jährige gilt als geistlicher Führer der Qaida in Europa. Er hatte in seiner Zeit als Prediger im Gemeindezentrum Four Feathers in der Baker Street Hassreden gegen die USA, Israel und das Judentum gehalten, gilt europaweit als Schlüsselfigur der Islamisten. In Dutzenden von Gerichts- und Ermittlungsverfahren fiel in den letzten Jahren immer wieder sein Name. Häufig stießen Ermittler bei Islamisten auf die Adresse seines Reihenhauses im Westen Londons. Bei zahlreichen Verdächtigen wurden die Videokassetten gefunden, auf denen der Prediger des Hasses hetzte, zum Heiligen Krieg (Dschihad) aufrief und seinen Anhängern das Paradies durch den Märtyrertod versprach.