Somalia Piraterie am Horn von Afrika stark rückläufig

Der Kampf gegen die Piraterie am Horn von Afrika ist offenbar erfolgreich: Entlang der somalischen Küste ist laut Nato-Angaben in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres kein einziges Schiff entführt worden. Dennoch sind weiter Geiseln in der Hand von somalischen Entführern.

Brüssel - In den vergangenen sechs Monaten ist kein einziges Schiff am Horn von Afrika entführt worden, teilte die Nato am Montag mit. Laut Kommodore Ben Bekkering ist dies den anhaltenden Bemühungen einer internationalen Flotte in der Region, aber auch den besseren Sicherheitsmaßnahmen auf den Handelsschiffen geschuldet. Zudem sei der Druck auf die Piraten in Somalia selbst erhöht worden, sagte Bekkering am Montag.

Zum Jubeln ist es allerdings zu früh: Noch immer befinden sich fünf Schiffe und 136 Geiseln in der Gewalt von Piraten. Sie seien in den zurückliegenden Jahren verschleppt worden, sagte Bekkering, der bis vor kurzem noch eine Nato-Flotte in der Region befehligte.

Die Gewässer am Horn von Afrika gelten als besonders gefährlich und sind Einsatzgebiet der multinationalen Anti-Piraterie-Mission Atalanta. Derzeit patrouillieren regelmäßig etwa 20 Schiffe der Nato, EU und Ländern wie den USA, Russland und China entlang der somalischen Küste. Das Operationsgebiet ist allerdings riesig - es umfasst etwa vier Millionen Quadratkilometer des Indischen Ozeans.

Der Bundestag hat erst am vergangenen Donnerstag ein Gesetz beschlossen, das die Begleitung deutscher Handelsschiffe durch private bewaffnete Sicherheitskräfte regelt. So sollen in Zukunft das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sowie die Bundespolizei die Zulassungen für Security-Firmen erteilen, die solche Aufträge übernehmen dürfen.

ala/dapd
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