SPD in Mülheim Polizei will Ermittlungen zu "Verschissmuss"-Trauerkranz einstellen

"Den Opfern von Krieg und Verschissmuss" - so stand es fälschlicherweise auf einem Gedenkkranz der SPD in Mülheim. Die Polizei hat keine Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten.

Die Essener Polizei prüft, ob sie den Fall der "Verschissmuss"-Schleife an einem Gedenkkranz der SPD in Mülheim zu den Akten legen kann. Die Entscheidung müsse noch mit der Staatsanwaltschaft abgesprochen werden, sagte eine Sprecherin.

Die Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem bei einer Kranzniederlegung zum Volkstrauertag die offenbar fehlerhafte Beschriftung einer SPD-Trauerschleife aufgefallen war: Zu lesen war "Den Opfern von Krieg und Verschissmuss" anstelle von "Den Opfern von Krieg und Faschismus".

Die Polizei hatte sich wegen des großen öffentlichen Interesses eingeschaltet. Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten hatten die Beamten aber nicht.

Die SPD in Mülheim an der Ruhr schrieb in einem Facebook-Post, die zuständige Essener Schleifendruckerei habe gegenüber der Gärtnerei erklärt, man habe aus dem "F" ein "V" herausgelesen und "sich nichts weiter gedacht". "Dies erklärt jedoch für uns nicht die falsche doppelte Verwendung von "SS" im Neologismus "Verschissmuss", so die SPD. "Der Glaube an die bloße Naivität einer professionellen Druckerei reicht uns nicht."

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Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung ist ein Übermittlungsfehler die Ursache für die falsche Beschriftung. Eine Mitarbeiterin des Blumengeschäfts, die den Kranz für eine Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag geliefert hatte, habe den von der SPD am Telefon durchgegeben Text aufgenommen und dabei "Den Opfern von Krieg und Verschissmuss" anstatt "Den Opfern von Krieg und Faschismus" aufgeschrieben. Den Text habe sie so an die Schleifendruckerei gefaxt. Dort sei er nicht überprüft worden.

"Alles war klar und deutlich geschrieben und leserlich. Ich drucke das, was der Kunde uns per Fax zuschickt", sagte der Besitzer der Druckerei der Zeitung.

ala/dpa
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