Tatort U-Bahnstation Berliner Polizei fasst brutale Schläger

Ihr Opfer lag schon am Boden, doch sie traten weiter auf ihn ein. Eine Berliner Jugendbande verletzte bei einem nächtlichen Überfall einen 30-jährigen Handwerker so schwer, dass er ins Koma fiel. Jetzt nahm die Polizei die mutmaßlichen Täter fest - der Jüngste ist erst 14 Jahre alt.

Berlin - Eine Überwachungskamera zeichnete die Tat auf. Eine Gruppe Jugendlicher greift Freitagnacht am Berliner U-Bahnhof Lichtenberg scheinbar wahllos einen Passanten an, raubt ihn aus und schlägt ihn ins Koma. Dank der Videobilder kamen die Berliner Mordkommission und Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Tätern auf die Spur. Am Dienstagmittag nahmen sie einen 17-Jährigen an seiner Schule in Lichtenberg fest. Am Nachmittag wurden ein 14-Jährige und zwei weitere 17-Jährige gefasst. Die Vorwürfe lauten: versuchter Raubmord und gefährliche Körperverletzung.

Laut den Bildern der Überwachungskameras gingen die Täter überaus brutal vor: Erst schlugen sie ihrem Opfer im Vorbeilaufen ins Gesicht, traten mit gestrecktem Bein auf ihn ein bis das Opfer in sich zusammensackte. Dann raubten die Jugendlichen ihn aus und traten weiter zu. Später entdeckten andere Passanten den Schwerverletzten, ein Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus. Der Maler liegt immer noch im Koma.

Jugendgewalt

Dominik Brunner

Ähnliche Fälle von in Großstädten haben in den vergangenen Jahren immer wieder Entsetzen und politische Diskussionen ausgelöst. Im Dezember 2007 schlugen zwei junge Männer in München einen Rentner zusammen und verletzten ihn lebensgefährlich, weil er sie bat, in der U-Bahn nicht zu rauchen. Im September 2009 starb der Geschäftsmann nach einer Schlägerei mit zwei Jugendlichen an einem S-Bahnsteig in München. Die Täter erhielten lange Gefängnisstrafen.

nib/dpa/dapd
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