Todesstrafe in den USA Missouri richtet verurteilten Mörder hin

Polizeifoto von Ernest Johnson (2015)
Foto: HO / AFPIm US-Bundesstaat Missouri ist am Dienstagabend ein 61 Jahre alter Mann hingerichtet worden. Der verurteilte Mörder Ernest Johnson wurde im Gefängnis der Stadt Bonne Terre per Giftspritze getötet, wie die Behörden mitteilten. Er wurde um 18.11 Uhr Ortszeit für tot erklärt.
Es handelt sich um die erste Hinrichtung in Missouri seit Mai 2020 und die siebte in den USA in diesem Jahr.
Johnson hatte im Februar 1994 drei Menschen getötet. Den offiziellen Angaben zufolge wollte er ein Geschäft überfallen, um mit dem Geld Drogen zu kaufen. Als der Überfall nicht so verlief wie geplant, schoss er auf drei Angestellte. Danach attackierte er sie mit einem Hammer. Einem Opfer wurde zudem ein Schraubenzieher in die Hand gebohrt. Innerhalb weniger Stunden machten Polizisten Johnson als Verdächtigen aus.
»Das war ein abscheuliches Verbrechen«, sagte Kevin Crane, der damalige Staatsanwalt von Boone County. »Es war traumatisch und es war heftig.«
Johnson gestand die Tat. Er wurde in drei Prozessen zum Tode verurteilt; die ersten beiden Urteile waren jeweils aufgehoben worden. In einer letzten Mitteilung vor seiner Hinrichtung am Dienstag schrieb Johnson, es tue ihm leid und er bereue seine Taten.
Der Papst appellierte an den Gouverneur
Gegen die Vollstreckung des Todesurteils hatte es massive Proteste gegeben. Johnsons Anwalt machte geltend, dass sein Mandant geistig behindert und eine Hinrichtung damit gesetzeswidrig sei. Johnson sei mit einem fetalen Alkoholsyndrom geboren worden und habe seit seiner Kindheit extrem schlecht bei IQ-Tests abgeschnitten. Zudem sei er wegen eines Tumors 2008 an seinem Gehirn operiert worden, erklärte der Anwalt. Dabei sei ein Fünftel von Johnsons Gehirngewebe entfernt worden.
Auch Aktivisten und Politiker hatten versucht , die Hinrichtung zu stoppen. Außerdem wandte sich ein Vertreter von Papst Franziskus an den republikanischen Gouverneur Mike Parson und bat ihn in einem Brief um Gnade für Johnson. In dem Schreiben hieß es unter anderem, der Papst wolle Johnsons Menschlichkeit und die Heiligkeit allen menschlichen Lebens betonen.
Pope Francis sent a letter requesting clemency for #ErnestJohnson to @GovParsonMO this week through the Vatican's ambassador to the U.S. The Pope "wishes to place before you the simple fact of Mr. Johnson's humanity and the sacredness of all human life." pic.twitter.com/rpWfTPZOFE
— Sister Helen Prejean (@helenprejean) October 1, 2021
Am Montag erklärte Gouverneur Parson, er werde Johnson nicht begnadigen. Das Todesurteil gegen den 61-Jährigen werde in Einklang mit dem Obersten Gerichtshof von Missouri vollstreckt.