Exekution in Alabama
Anwälte scheitern kurz vor Hinrichtung mit Aufschub-Versuch
Erneut gab es bei einer Hinrichtung in den USA Probleme wegen des umstrittenen Beruhigungsmittels Midazolam. Die Exekution des wegen Mordes verurteilten Torry McNabb wurde zwei Stunden aufgeschoben - und dann doch vollstreckt.
20 Jahre nach dem Mord an einem Polizisten ist der zum Tode verurteilte Torrey McNabb hingerichtet worden. Der 40-Jährige wurde im US-Bundesstaat Alabama per Giftinjektion getötet. Zum Abschied hatte er dem US-Bundesstaat Alabama noch die Mittelfinger gezeigt und gesagt: "Ich hasse dich."
Die Hinrichtung dauerte laut Nachrichtenagentur AP 35 Minuten, die ersten 20 Minuten davon atmete er noch. Zweimal habe ein Wärter überprüft, ob McNabb noch bei Bewusstsein war. Um 21.38 Uhr Ortszeit wurde er für tot erklärt. "Mutter, Schwester, schaut mir in die Augen. Ich weine nicht und habe keine Angst", hatte er den Beamten zufolge zuvor gesagt.
Torrey McNabbs war verurteilt worden, weil er 1997 in der Stadt Montgomery fünfmal auf einen in einem Streifenwagen sitzenden Polizisten geschossen hatte. Seine Verteidigung hatte noch versucht, die Exekution mit Verweis auf das umstrittene Beruhigungsmittel Midazolam zu stoppen. Es führe nicht zur Bewusstlosigkeit, ehe andere Medikamente die Lunge und das Herz lahmlegten.
Jeff Dunn von der Strafvollzugsbehörde sagte dagegen, er sei zuversichtlich, dass die beiden Überprüfungen der Bewusstlosigkeit ausreichend waren und McNabb während der Exekution nicht wach war.
Wegen des Aufschub-Versuchs durch die Anwälte McNabbs war die Hinrichtung um zwei Stunden verschoben worden. Der Staat argumentierte, der Oberste Gerichtshof habe den Wirkstoff bereits bei anderen Exekutionen gebilligt - darunter in vier Fällen in Alabama.