Kampf gegen prorussische Separatisten Deutsche heuern bei rechtsextremem ukrainischen Bataillon an

Das ukrainische Regiment Asow wirbt mit Flyern auf Neonazi-Veranstaltungen um neue Mitglieder - offenbar erfolgreich: Immer mehr Söldner schließen sich an, um "Europa vor dem Aussterben" zu bewahren.
Asow-Demonstranten

Asow-Demonstranten

Foto: Efrem Lukatsky/ AP

Jan K. aus dem Osten Deutschlands zum Beispiel: Mit ausgestrecktem Daumen posiert er auf einem Facebook-Foto, er trägt ein T-Shirt in Tarnfarben, eine Schutzweste, darauf ein Emblem mit dem Schriftzug "Asow". Dieses rechtsextremistische Freiwilligenbataillon, das im Ukraine-Konflikt gegen prorussische Separatisten kämpft, bekommt nach SPIEGEL-Informationen verstärkt Zulauf aus Europa, vor allem auch aus Deutschland. Kämpften 2014 noch rund 850 Söldner in der Miliz, sind es heute nach Angaben von Sicherheitsbehörden bereits mehr als 2500. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Grund ist eine Rekrutierungsoffensive für eine "Rückeroberung Europas", mit der das Regiment auch unter deutschen Neonazis um Nachwuchs wirbt. So wurden im Juli auf einem Rechtsrock-Festival im thüringischen Themar unter den Besuchern deutschsprachige Flyer verteilt, die dazu einluden, "in die Reihen der Besten" einzutreten, um "Europa vor dem Aussterben" zu bewahren.

Asow wurde im Frühjahr 2014 von nationalistischen Politikern gegründet und ist dem ukrainischen Innenministerium unterstellt. Der Kommandeur des Regiments, der rechtsextreme Politiker Andrij Bilezkyj, erhielt 2014 vom ukrainischen Innenminister den Rang eines Oberstleutnants.

Die Werbeoffensive der ukrainischen Kämpfer hat offenbar Erfolg: Wie bei Jan K. tauchen in den sozialen Netzwerken vermehrt Fotos deutscher Neonazis auf, die ihre Zugehörigkeit zu Asow stolz präsentieren.

mba, kno

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten