Ungeschützter Sex Acht Jahre Haft für HIV-Infizierten
Würzburg - Der 41-Jährige wurde verurteilt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und sexuellen Missbrauchs einer minderjährigen Schülerin.
Im dem Prozess am Landgericht Würzburg hatte der Mann gestanden, mit drei jungen Frauen ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, ohne sie über seine HIV-Infektion zu informieren. "Der Angeklagte hat das innige Vertrauen seiner Opfer ohne Skrupel ausgenutzt", sagte der Vorsitzende Richter Lothar Schmitt. Er gestand dem Kenianer jedoch zu: "Er ist geprägt von den Sitten seines Landes." Dies habe auch den Umgang mit Frauen beeinflusst.
Der Angeklagte hatte im Prozess Reue gezeigt. "Ich wollte niemanden verletzen, niemandem wehtun", sagte der 41-Jährige. Nie mehr wolle er ohne Kondom Sex haben, versprach der Discjockey, der bis zu seiner Verhaftung im mittelfränkischen Ansbach gewohnt hatte.
Eines der Opfer war zum Zeitpunkt der Tat erst 13 Jahre alt. Allein für diesen Fall beantragte die Staatsanwaltschaft sechs Jahre und vier Monate Gefängnis. Eine Vergewaltigung des Kindes konnte dem Angeklagten nicht nachgewiesen werden.
Die Opfer - eine Hausfrau, eine Friseurin und die zur Tatzeit minderjährige Schülerin - hatten sich nicht mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit Aids angesteckt.
In das Strafmaß einbezogen ist eine Verurteilung zu fünf Jahren und sechs Monaten Gefängnis aus dem Jahr 2007. Damals war der Kenianer vom Landgericht Würzburg wegen ungeschützten Geschlechtsverkehrs mit sechs Frauen verurteilt worden. Er sitzt bereits seit vier Jahren in Haft.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Gesamtfreiheitsstrafe von zehn Jahren, die Verteidigung eine Verurteilung zu sechs Jahren und sechs Monaten Haft beantragt.