Urteil Gerichtschef wegen Kinderpornos entlassen
Frankfurt/Main - Über Jahre hinweg hatte der Gerichtspräsident die kinderpornografischen Bilder heruntergeladen und gespeichert, mehr als tausend wurden auf seinem Dienstcomputer sichergestellt: Dafür war der 54-Jährige vom Amtsgericht Marburg zu einer neunmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Jetzt wurde der Jurist aus dem Richterdienst entfernt. Er habe ein schweres Dienstvergehen begangen, entschied das Richterdienstgericht in Frankfurt am Main am Freitag. Mit seinem Verhalten habe er die Achtung und das Vertrauen der Öffentlichkeit in seine Amtsführung und die Richterschaft beschädigt.
Eine mildere Entscheidung, etwa eine Verwarnung oder Degradierung, sei nicht möglich gewesen, weil das Vertrauensverhältnis zwischen seinem Dienstherrn, dem hessischen Justizministerium, und ihm endgültig zerstört sei.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil der suspendierte Präsident noch Berufung vor dem Richterdienstgerichtshof einlegen kann. Sollte die Entscheidung der Frankfurter Richter rechtskräftig werden, verliert der 54-Jährige nicht nur seine Richterstelle, sondern auch seine Ruhegeldbezüge.
jjc/AP