Ausschreitungen in Minneapolis US-Gouverneur mobilisiert nach Tod von George Floyd Nationalgarde

Der Fall George Floyd sorgt in den USA weiter für Aufregung: Nach dem Tod des 46-Jährigen durch Polizeigewalt kam es zu Ausschreitungen. Nun soll die Nationalgarde für Ordnung sorgen.
Ausschreitungen in Minneapolis (am 27. Mai): Notstand ausgerufen

Ausschreitungen in Minneapolis (am 27. Mai): Notstand ausgerufen

Foto: ERIC MILLER/ REUTERS

Nach gewaltsamen Protesten wegen des Todes eines Schwarzen bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis hat der Gouverneur des US-Bundesstaats Minnesota die Nationalgarde mobilisiert. Gouverneur Tim Walz erklärte am Donnerstag (Ortszeit) einen Notstand für Minneapolis und umliegende Gebiete, wie aus seiner Verfügung hervorging.

Nach dem Tod von George Floyd (46) war es in Minneapolis in der Nacht zu Donnerstag zu schweren Ausschreitungen gekommen. In der Anordnung des Gouverneurs hieß es, friedliche Demonstrationen seien weiterhin erlaubt. Ausschreitungen bedrohten aber auch die Sicherheit friedlicher Demonstranten.

Auslöser für die Wut der Demonstranten war ein rund zehn Minuten langes Video von Floyds Tod, das sich auf sozialen Medien verbreitete: Ein weißer Polizist drückte sein Knie mehrere Minuten lang an den Hals des 46-Jährigen, der wiederholt um Hilfe flehte, bevor er das Bewusstsein verlor. Wiederholt sagte der Afroamerikaner: "Ich kann nicht atmen." Er starb kurz danach in einem nahen Krankenhaus. Die insgesamt vier involvierten Polizisten wurden entlassen, aber bislang nicht festgenommen.

Die Bundespolizei FBI und die örtliche Staatsanwaltschaft erklärten am Donnerstag in einer gemeinsamen Stellungnahme, den Ermittlungen und einer möglichen Anklage werde "höchste Priorität" gegeben. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump eine beschleunigte Untersuchung versprochen. Trump sagte am Donnerstag im Weißen Haus, er habe sich das Video angeschaut. "Das war eine sehr schlechte Sache, die ich gesehen habe." Auf Nachfrage sagte der Präsident, mit Floyds Familie habe er bislang noch nicht gesprochen.

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Sportstars äußern sich in klaren Worten

Der Fall sorgt in dem Land für Entsetzen - unter anderem zahlreiche US-Sportstars haben sich erschüttert über den Tod des Mannes bei dem brutalen Einsatz geäußert. "Wenn euch dieses Foto nicht verstört und stinksauer macht, dann weiß ich auch nicht", schrieb Basketballer Steph Curry zu einem Bild von der in Minneapolis aufgenommenen Szene. "George hat um Hilfe gefleht und wurde einfach ignoriert, was klar und deutlich aussagt, dass sein schwarzes Leben keine Rolle gespielt hat."

NBA-Topstar LeBron James fragte: "Versteht ihr jetzt!?" - und stellte neben das Bild des auf dem Schwarzen knienden Polizisten ein Bild von NFL-Star Colin Kaepernick, der durch seinen Kniefall während der US-Nationalhymne in Footballstadien für hitzige Diskussionen gesorgt hatte.

jok/dpa
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