Kampf gegen Drogen US-Behörden beschlagnahmten 2022 genug Fentanyl »um alle Amerikaner zu töten«

50,6 Millionen Pillen mit Fentanyl sichergestellt, dazu mehr als 4500 Kilogramm Fentanyl-Pulver: Das ist die Bilanz von US-Fahndern für dieses Jahr. Sie warnen vor der »tödlichsten Drogengefahr für dieses Land«.
Das aktuelle Foto des Alameda County Sheriffs Office zeigt rund 40 Kilo beschlagnahmtes Fetanyl

Das aktuelle Foto des Alameda County Sheriffs Office zeigt rund 40 Kilo beschlagnahmtes Fetanyl

Foto: Alameda County Sheriff's Office / AFP

Die US-Behörden haben in diesem Jahr nach eigenen Angaben eine solch große Menge der Droge Fentanyl beschlagnahmt, dass damit theoretisch die gesamte US-Bevölkerung getötet werden könnte. Die amerikanische Drogenbehörde DEA erklärte am Dienstag , 2022 seien 50,6 Millionen Pillen mit Fentanyl und mehr als 4500 Kilogramm Fentanyl-Pulver beschlagnahmt worden. Dies entspreche geschätzt »mehr als 379 Millionen potenziell tödlichen Dosen Fentanyl« – genug, »um alle Amerikaner zu töten«. In den USA leben geschätzt 333 Millionen Menschen.

»Fentanyl ist die tödlichste Drogengefahr für dieses Land«, erklärte die DEA weiter. »Es ist ein höchst süchtig machendes künstliches Opioid, das 50 Mal stärker ist als Heroin. Nur zwei Milligramm Fentanyl, die kleine Menge, die auf die Spitze eines Stiftes passt, wird als potenziell tödliche Dosis angesehen.«

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Fentanyl wird in den USA zunehmend zum Problem. Die US-Behörden machen die Droge für die meisten der mehr als 107.000 tödlichen Überdosen im Land zwischen Juli 2021 und Juni 2022 verantwortlich.

Das synthetische Opioid ist ein sehr starkes Schmerzmittel. Es wird vor allem in der Krebstherapie bei den krankheitstypischen Durchbruchsschmerzen verwendet, kommt aber auch in der Palliativpflege zum Einsatz, ebenso wie bei starken, chronischen Schmerzen. Auch in der Anästhesie wird es in Kombination mit Schlafmitteln angewandt sowie postoperativ.

Der Wirkstoff wurde in den Sechzigerjahren von dem belgischen Chemiker Paul Janssen auf den Markt gebracht. Er hat ähnliche Eigenschaften wie Morphin, ist aber um ein Vielfaches stärker. Für eine vergleichbare Wirkung wird bei Fentanyl also deutlich weniger Wirkstoff benötigt – deshalb gilt es als schwer dosierbar. Neben der Schmerzlinderung kann der Wirkstoff euphorisch machen – das erhöht das Abhängigkeitspotenzial zusätzlich.

Fentanyl lässt sich vergleichsweise einfach und zu geringen Kosten herstellen. Laut DEA sind die Hauptquellen für Fentanyl in den USA die mexikanischen Drogenkartelle Sinaloa und Jalisco. Die für die Produktion notwendigen Chemikalien kommen demnach in erster Linie aus China.

aar/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten