Mutmaßliche Sekte Nxivm Spirituosen-Erbin Bronfman zu mehr als sechs Jahren Gefängnis verurteilt

Sie unterstützte die mutmaßliche US-Psychosekte Nxivm: Clare Bronfman ist zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Laut Staatsanwaltschaft wären die Verbrechen des Gurus ohne ihre Hilfe nicht möglich gewesen.
Clare Bronfman: Spirituosen-Erbin und Nxivm-Unterstützerin

Clare Bronfman: Spirituosen-Erbin und Nxivm-Unterstützerin

Foto: BRENDAN MCDERMID / REUTERS

Die Spirituosen-Erbin Clare Bronfman ist wegen ihrer Rolle als Unterstützerin der mutmaßlichen US-Psychosekte Nxivm zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Ein New Yorker Gericht verhängte am Mittwoch 81 Monate Haft gegen die 41-Jährige, also sechs Jahre und neun Monate.

Der Richter kritisierte Clare Bronfman mehrfach dafür, dass sie Keith Raniere, den Guru von Nxivm, und seine Organisation unterstützt habe, selbst nachdem es Beweise für dessen Sexualstraftaten gegeben habe.

Der Gründer einer angeblichen Selbsthilfegruppe im Bundesstaat New York hatte Frauen über Jahre als "Sexsklavinnen" missbraucht und sie teilweise gebrandmarkt. Raniere wurde im Juni 2019 der Nötigung zum Sex, Einsatz von Zwangsarbeit und der Gründung einer kriminellen Vereinigung für schuldig befunden.

Bronfman, die Erbin des einstigen Spirituosen-Imperiums Seagram, hatte sich 2019 schuldig bekannt, Kreditkartenbetrug begangen und illegale Einwanderer versteckt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte angegeben, ohne Bronfmans finanzielle Unterstützung hätte Keith Raniere seine Verbrechen nicht begehen können. Bronfmans Verteidigung argumentierte dagegen, ihre Mandantin habe vom sexuellen Missbrauch durch Raniere nichts gewusst. Das Urteil des Gerichts ging über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus, die fünf Jahre gefordert hatte.

Im Zusammenhang mit dem Nxivm-Skandal wurden insgesamt sechs Beschuldigte angeklagt, unter ihnen die aus den TV-Serien "Smallville" und "Wilfred" bekannte Schauspielerin Allison Mack. Sie hat sich ebenfalls schuldig bekannt und erwartet ihr Strafmaß.

bbr/AFP/AP
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