Die Frau habe, so erklärte Kachelmanns Anwalt Ralf Höcker in einem presserechtlichen Verfahren vor dem Landgericht Köln, bei einer zweiten Vernehmung ihre Darstellung aus der Tatnacht korrigieren müssen.
Sie sei von der Staatsanwaltschaft Mannheim mit neuen Ermittlungsergebnissen konfrontiert worden und habe daraufhin zwei Punkte ihrer Aussage zurückgenommen, bestätigte ein Sprecher des Landgerichts dem SPIEGEL auf Anfrage.
Am eigentlichen Tatvorwurf der Vergewaltigung hielt die 37-Jährige aber auch bei der zweiten Vernehmung fest. Die Staatsanwaltschaft hat ein aussagepsychologisches Gutachten in Auftrag gegeben und ist damit dem Wunsch der Kachelmann- Verteidiger gefolgt, die Glaubhaftigkeit der gesamten Aussage zu prüfen. Weder der Anwalt der Anzeigeerstatterin noch Kachelmanns Verteidiger wollten sich zu den neuen Ermittlungsschritten äußern.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Kachelmann steigt in einen Gefangenentransporter: Die Staatsanwaltschaft Mannheim erhob Anklage gegen den TV-Moderator...
...Ihm wird vorgeworfen, seine Freundin vergewaltigt zu haben.
Jörg Kachelmann (M.) mit seinem Anwalt Reinhard Birkenstock vor dem Mannheimer Amtsgericht: Unschuld belegt?
Kachelmann vor dem Logo der Unwetterzentrale seines Unternehmens Meteomedia: Der 51-Jährige wurde als TV-Wetterexperte populär.
Der Wettermann beteuert seine Unschuld.
Der Moderator sitzt in der JVA Mannheim in Untersuchungshaft. Die Polizei nahm den Journalisten und Moderator am Frankfurter Flughafen bei der Einreise aufgrund eines Haftbefehls fest.
Kachelmanns Anwälte weisen die Vorwürfe als "frei erfunden" zurück.
Außer einem Strafverteidiger beschäftigt sich auch ein Medienanwalt im Auftrag von Kachelmann mit dem Fall: Ralf Höcker ist selbst ein bekanntes TV-Gesicht. Besonders angetan haben es ihm Rechtsirrtümer, also das Alltagswissen und -unwissen über Recht und Unrecht.
Kachelmann machte sein Hobby, die Meteorologie, 1991 zum Beruf. Er gründete in Bächli bei St. Gallen den Wetterdienst Meteomedia, der SWR engagierte den autodidaktisch ausgebildeten Meteorologen als "Wettermän", mit dem Start des ARD-Frühstücksfernsehens im Jahr 1992 begann seine Fernsehkarriere.
Im März 1996 präsentiert Kachelmann das Logo des TV-Wetterkanals. Der ARD-Wettermann war das Zugpferd. Am 29. Januar 1998 stellte der Düsseldorfer Fernsehsender seinen Sendebetrieb bis auf weiteres ein.
Kachelmann versuchte sich auch in der TV-Unterhaltung: Seit 1997 moderierte er einige Jahre lang mit Unterbrechungen die MDR-Talkshow "Riverboat". Im Januar 2007 posierte er mit seinen Moderationskollegen Jan Hofer und Andrea Kiewel.
Keinen Erfolg hatte er als Quizmaster, als er 1998 die Neuauflage der legendären Show "Einer wird gewinnen" übernahm, die Hans Joachim Kulenkampff berühmt gemacht hatte. In einer Sendung im Mai 1998 benutzte er einen sogenannten Pümpel als Mikro. Schauspieler Wolfgang Fierek und eine Mitwirkende schauten vergnügt zu.
Im Februar 1998 stellt der Wettermann auf der Spielwarenmesse in Nürnberg den Experimentierkasten "Kachelmanns Wetterstation" vor.
Im April 2000 eröffnet er zusammen mit Axel Schnohr (l.) auf der Nordseeinsel Borkum sein viertes Wetterstudio. Schnor sollte dort für die Meteomedia AG Wetterdaten sammeln und im Fernsehen in der ARD im Morgenmagazin und im Abendprogramm seine Prognose abgeben.
Der "TV-Wetterfrosch" demonstriert im Oktober 2000 dem damaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) auf der Ostseeinsel Vilm ein Temperaturmessgerät.
Im Juni 2002 weiht er zusammen mit dem Leiter des World Wildlife Fund (WWF) für Vorpommern, Jochen Lamp, auf dem Königsstuhl auf Rügen eine neue automatische Wetterstation ein. Von dort werden stündlich Daten über Temperatur, Windstärke, Niederschlagsmengen und Sonnenscheindauer von Kachelmanns Firma Meteomedia gemessen und ausgewertet.
Ein Tausendsassa: Auch als Autor ist Kachelmann tätig. Im Oktober 2002 präsentiert er auf der Frankfurter Buchmesse sein neues Buch "Die große Flut".
Bei der Arbeit: Im Oktober 2002 bereitet Kachelmann einen Niederschlagsmessbehälter vor. Auf dem Freiburger Hausberg Schauinsland setzt er eine weitere Messstation in Betrieb und erweitert so das umfangreiche Messnetz von Meteomedia um einen markanten Punkt.
Kachelmann im Meteomedia-Büro in Bochum: Er baute das Unternehmen zu einem der größten privaten Wetterdienstleister in Europa aus, mit inzwischen rund 120 Mitarbeitern. Mittlerweile produziert Meteomedia unter anderem die Wetterberichte für verschiedene Anstalten der ARD.
Kachelmann (Archivbild von 2007): Der Zugriff am Frankfurter Flughafen war lange geplant.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden