Er ist wegen Mordes verurteilt und verkleidete sich 1972 als Priester, um ein Flugzeug zu entführen. Nun ist der amerikanische Verbrecher George Wright in Portugal gefasst worden - 41 Jahre nach seinem Ausbruch aus einem Gefängnis.
Washington - Der Zugriff erfolgte in einer Stadt nahe Lissabon. Das teilte die amerikanische Bundespolizei FBI am Dienstagabend mit. Jahrzehntelang hatte es in dem Fall keine Spur gegeben - dann stießen die Fahnder auf eine Übereinstimmung von Fingerabdrücken mit Daten auf einem portugiesischen Ausweis.
Der 68-jährige Wright sei in einer gemeinsamen Aktion der US-Behörden und der portugiesischen Polizei festgenommen worden, teilte das FBI mit. Die portugiesischen Behörden hätten einen wesentlichen Beitrag geleistet.
Wright hatte mit Komplizen mehrere Raubüberfälle begangen. Bei einem Überfall am 23. November 1962 wurde ein Tankstellenbesitzer getötet. Wright wurde zwei Tage später festgenommen. In einem Gefängnis im US-Bundesstaat New Jersey verbüßte er acht Jahre seiner Haftstrafe, ehe er am 19. August 1970 mit drei Mithäftlingen ausbrach. Die US-Behörden wollen jetzt seine Auslieferung, damit er den Rest seiner Haftstrafe von 15 bis 30 Jahren absitzen kann.
Komplizen 1976 in Frankreich verurteilt
Wright wurde nach dem Ausbruch laut FBI Mitglied der Black Liberation Army, einer militanten Untergrundgruppe. Knapp zwei Jahre nach seinem Ausbruch, am 31. Juli 1972, war er als Priester getarnt an der Entführung eines Flugzeugs von Detroit nach Miami beteiligt. Wright und seine Komplizen verlangten für die Freilassung der 86 Passagiere eine Million Dollar - damals das höchste jemals geforderte Lösegeld. Ein FBI-Mitarbeiter musste einen Sack mit 32 Kilogramm Geld nur mit einer Badehose bekleidet übergeben. So hatten es Wright und seine Helfer gefordert.
Nachdem die Passagiere von Bord gegangen waren, erzwangen die Gangster den Weiterflug nach Boston. Dort sei das Flugzeug aufgetankt worden und ein internationaler Navigator an Bord gegangen. Die Entführer zwangen den Piloten, nach Algerien zu fliegen, wo sie Asyl beantragten. Die algerischen Behörden übergaben den USA das Flugzeug samt Lösegeld, die Luftpiraten wurden dagegen nach kurzer Haft freigelassen.
Im Mai 1976 wurden Wrights vier Komplizen in Paris festgenommen und verurteilt. Frankreich weigerte sich, sie an die USA auszuliefern. Dort hätten ihnen längere Strafen gedroht. Die Verteidigung hatte damals geltend gemacht, die Flugzeugentführung sei durch Rassendiskriminierung in den USA motiviert gewesen.