Vierfachmord in den Alpen Keine Anklage gegen Hauptverdächtigen

Tatort in den französischen Alpen (2012): Keine Anklage gegen Bruder des getöteten Familienvaters
Foto: Laurent Cipriani/ APLondon - Von einem Erbstreit war die Rede, als die Polizei im Fall des rätselhaften Vierfachmordes in den französischen Alpen den Bruder des getöteten Familienvaters festnahm. Doch nun hat die Polizei den bisherigen Hauptverdächtigen wegen mangelnder Beweise gehen lassen. Man werde keine weiteren Schritte gegen den 54-Jährigen unternehmen, teilte die Polizei der Grafschaft Surrey mit.
Zwar nannten die Beamten den Mann nicht beim Namen, übereinstimmenden Berichten zufolge handelt es sich jedoch um den Bruder des ermordeten Familienvaters. Er war im Juni festgenommen worden und kurz darauf auf Kaution freigekommen.
"Zu diesem Zeitpunkt gibt es nicht genügend Material, um ihn einer Straftat anzuklagen", teilte die Polizei mit. Alle Auflagen seien aufgehoben worden. Die Ermittler waren zwischenzeitlich davon ausgegangen, der Hauptverdächtige sei in einen Mordkomplott gegen seinen Bruder verwickelt. Als Motiv sahen sie einen möglichen Erbstreit zwischen den Geschwistern.
Nun müssen die Ermittler weiter nach dem Unbekannten suchen, der am 5. September 2012 in der Nähe des französischen Dorfs Chevaline bei Annecy das irakischstämmige Ehepaar und die Mutter der Ehefrau in einem Auto erschoss. Damals wurde auch ein Radfahrer getötet, der wohl zufällig vorbeikam. Lediglich die beiden kleinen Töchter des Paares überlebten die Bluttat, eines der Mädchen wurde aber schwer verletzt. Die in London lebende Familie hatte in der Region Annecy Urlaub gemacht.