Frau vor Zug gestoßen Richter weisen Täter in Psychiatrie ein

Er stieß eine Frau unvermittelt vor einen Zug: Nach dem tödlichen Angriff im nordrhein-westfälischen Voerde hat das Duisburger Landgericht nun über den angeklagten 28-Jährigen entschieden.
Angeklagter am 9. Januar vor Gericht: Einweisung in die Psychiatrie

Angeklagter am 9. Januar vor Gericht: Einweisung in die Psychiatrie

Foto: Marcel Kusch/ dpa

Sechs Monate nach dem gewaltsamen Tod einer Frau am Bahnhof Voerde in Nordrhein-Westfalen ist ein 28-jähriger Mann auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen worden. Die Richter am Duisburger Schwurgericht waren überzeugt, dass der neunfache Familienvater die 34-Jährige im Juli 2019 unvermittelt vor einen Zug stieß. Die Frau hatte nach Zeugenangaben keine Chance, dem Angriff zu entgehen, sie starb noch im Gleisbett.

Zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte jegliche Absicht bestritten. "Ich schubse keine Frauen", hieß es in einer von seiner Verteidigerin verlesenen Erklärung. Demnach ging es dem Mann an jenem Morgen nicht gut. Sein Kopf habe sich gedreht, er habe geschwankt. Möglicherweise habe er sich deshalb bei der Frau abgestützt, hieß es in der verlesenen Erklärung.

Das Gericht wertete die Tat als Mord, eine Haftstrafe sei wegen der psychischen Erkrankung des Mannes aber nicht in Betracht gekommen. In seiner Urteilsbegründung sprach der Vorsitzende Richter Joachim Schwartz von einer "verstörenden Tat". Der Täter habe die Frau mit "massiver Kraft" gegen den einfahrenden Zug gestoßen. Unklar bleibe das Motiv. Die 34-Jährige habe dem Mann nicht den geringsten Anlass gegeben.

hut/dpa
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