Hessen Mann angeschossen - womöglich rechtsextremer Hintergrund

Ein Mann aus Eritrea ist in einer hessischen Kleinstadt aus einem Auto heraus angeschossen worden. Kurze Zeit später fanden Polizeibeamte einen Toten - offenbar den mutmaßlichen Schützen.

Im hessischen Wächtersbach ist ein 26-Jähriger durch Schüsse schwer verletzt worden. Der Mann sei am Mittag aus einem Auto heraus angeschossen worden, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Hessische Landeskriminalamt (LKA) mit.

Der Schwerverletzte kam nach der Tat in ein Krankenhaus und wurde operiert. Sein Zustand solle sich mittlerweile stabilisiert haben, hieß es in der Mitteilung.

Der Schütze flüchtete demnach zunächst. Polizeikräfte fanden am Nachmittag in einem Auto in Biebergemünd einen augenscheinlich leblosen Mann, der später im Krankenhaus verstarb. Es handele sich um einen 55-Jährigen aus dem Main-Kinzig-Kreis, der nach ersten Erkenntnissen der mutmaßliche Schütze sein soll, teilten die Staatsanwaltschaft und das LKA mit.

Nach SPIEGEL-Informationen gehen die Ermittler davon aus, dass sich der Tatverdächtige selbst erschossen hat. Fahnder haben demnach inzwischen die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Dabei stießen sie auf Gegenstände, die auf eine Zugehörigkeit des Mannes zur rechtsextremen Szene hindeuten. Einzelheiten waren am späten Montagabend zunächst nicht bekannt. Die Überprüfung, ob nachrichtendienstliche Erkenntnisse zum Tatverdächtigen vorliegen oder ob er vorbestraft ist, dauert an.

Vor allem die Herkunft des Opfers lasse "einen fremdenfeindlichen Hintergrund" möglich erscheinen, sagte eine Sprecherin des LKA auf SPIEGEL-Anfrage. Man ermittle aber in alle Richtungen.

Der Tod des mutmaßlichen Schützen sei nicht durch die Polizeikräfte verursacht worden, hieß es. Dies hatten mehrere Medien zunächst berichtet. Für Dienstagvormittag werden weitere Informationen zu dem Fall erwartet.

kko/srö/wow
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