
Waffenarsenal im Wald: "Das ist kein Erdloch"
Angst vor Weltuntergang Amerikaner verschanzte sich in Erdbunker
North Bend/Seattle - Peter K., 41, aus dem US-Bundesstaat Washington glaubte offenbar an das baldige Ende der Welt - so erzählte es seine Tochter ihrem Freund. Am Sonntag vergangener Woche dann tötete K. offenbar erst seine Ehefrau, dann die erwachsene Tochter und seine Haustiere und steckte schließlich sein Haus in Brand.
Danach floh K. in ein Waldversteck und verschanzte sich bis zum Freitag in einem selbstgebauten Bunker, 40 Kilometer östlich von Seattle im US-Bundesstaat Washington. Als Spezialeinsatzkräfte der Polizei die Festung K.s am Samstag stürmten, fanden sie die Leiche des mutmaßlichen Mörders. Er hatte sich offenbar selbst erschossen, neben der Leiche fanden die Polizisten eine Pistole und viel Blut, das wohl von K. stammte, sagte das Büro des Sheriffs von King County.
K.s Versteck war stark befestigt und gut getarnt. Er soll es über acht Jahre lang in den Berghang gegraben haben. Er tarnte den Eingang seines zweigeschossigen Bunkers mit Farnen und Stöcken und lagerte dort ein Waffenarsenal und Vorräte. Nach der Erstürmung fanden die Polizisten neben der Leiche mindestens 13 Feuerwaffen, große Mengen Munition in wiederverschließbaren Tüten, einen Generator und mehreren Propangasflaschen. Steve Sachan, Sheriff von King County, sagte der "Seattle Times" über K.s Waldversteck : "Das ist kein Erdloch, das ist eine ausgefeilte Konstruktion."
Die Polizei brauchte am Freitag mehrere Stunden in dem Waldgebiet, um den Bunker in dem beliebten Wander- und Moutainbike-Gebiet Rattlesnake Ridge zu finden. Zuerst versuchte die Polizei am Freitag K. mit Tränengas aus seinem Versteck zu treiben. Sie fürchteten offenbar, dass der seit drei Tagen wegen Mordes und Brandstiftung gesuchte K. sie attackieren oder in eine Sprengfalle locken könnte. Nach einer 22-stündigen Belagerung sprengten die Spezialkräfte dann die Luke des Bunkers auf und fanden den leblosen K.
Hinweise auf das Versteck erhielten die Behörden von Fotos der Gegend, die in dem Haus des Verdächtigen gefunden wurden, sowie von Wanderern. Fährtensucher fanden laut "Seattle Times" Spuren, der Rauch eines Feuers habe die Sicherheitskräfte auf den Ort der Waldfestung aufmerksam gemacht.