Positive Auswirkung der Coronapandemie Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich gesunken

Fingerabdrücke nach Wohnungseinbruch (Archivbild)
Foto: Julian Stratenschulte/ dpaMehr Homeoffice heißt auch weniger Wohnungseinbrüche: Die Zahl solcher Delikte ist einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Laut »Welt am Sonntag« (»WamS«) verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2021 insgesamt 54.236 Fälle, das ist ein Rückgang um 27,7 Prozent. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) will die Statistik am kommenden Dienstag vorstellen.
Grund für den Rückgang sei demnach, dass es weniger Tatgelegenheiten gab, da viele Menschen wegen der Coronapandemie im Homeoffice waren. Außerdem konnten Banden nicht wie sonst durchs Land ziehen. Dem Bericht zufolge liegt die Aufklärungsquote der Einbrüche bei 19,5 Prozent. Einen Großteil der unaufgeklärten Einbrüche rechnet die Polizei aber weiterhin »reisenden Tätern« zu.
Die Zahl der versuchten und vollendeten Wohnungseinbrüche war in den Jahren 2008 bis 2015 kontinuierlich gestiegen und hatte ein besorgniserregendes Niveau erreicht. Der Höhepunkt lag 2015 bei 167.136 bundesweit registrierten Fällen. Im Jahr 2016 gab es dann erstmals wieder einen Rückgang.
Mehr Cybercrime und Kinderpornografie
Ein Drittel aller verzeichneten Straftaten entfällt laut »WamS« auf Diebstahlsdelikte (1,48 Millionen). Hier gab es unter anderem sinkende Zahlen beim Kfz-Diebstahl, beim Fahrraddiebstahl und beim Taschendiebstahl. Auch diese Rückgänge erklärt die Polizei der Zeitung zufolge damit, dass Täter während der Coronapandemie weniger Möglichkeiten hatten.
Dagegen stieg die Zahl der Cybercrime-Straftaten laut »WamS« um 12,1 Prozent auf 146.363 registrierte Fälle. Aufgrund von Lockdown-Maßnahmen seien viel mehr Menschen im Internet unterwegs gewesen, hätten öfter online eingekauft und vermehrt Plattformen für Videokonferenzen genutzt, hieß es zur Begründung. In diesem Bereich ist die Dunkelziffer allerdings sehr hoch. Drastisch zugenommen habe auch die Verbreitung, der Erwerb und der Besitz kinderpornografischer Inhalte im Internet (plus 108,8 Prozent).