Wuppertal Mann von Polizeikugeln schwer verletzt – Ermittlungen gegen Polizisten

Er trug ein Messer bei sich und wurde bei einem Einsatz angeschossen. Dass der Mann auch eine Pistole gehabt habe, wollte die Staatsanwaltschaft nicht mehr bestätigen. Sie ermittelt nun gegen drei Beamte.
Die Kriminaltechnik untersucht und markiert ein Projektil am Tatort in Wuppertal (5. Juni 2022)

Die Kriminaltechnik untersucht und markiert ein Projektil am Tatort in Wuppertal (5. Juni 2022)

Foto: David Young / dpa

Nach einem Schusswaffeneinsatz in Wuppertal am Pfingstsonntag wird gegen drei Polizeibeamte ermittelt. Demnach sollen zwei Polizistinnen und ein Polizist bei einem Einsatz auf einen Mann geschossen haben, der mit einem Messer in der Innenstadt unterwegs war. Der Mann sei dabei von mehreren Kugeln getroffen und schwer verletzt worden.

Dass der Mann neben einem Messer auch eine Pistole dabei hatte, wie zunächst berichtet worden war, wollte die Staatsanwaltschaft nicht mehr bestätigen. Es würden mehrere Gegenstände untersucht, die der Mann bei sich gehabt habe, hieß es am Dienstag dazu.

In einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft vom Sonntag hatte es noch geheißen, der Mann habe eine Pistole gezogen und auf die Beamten gezielt. Daraufhin hätten diese geschossen.

Verdacht der Körperverletzung im Amt

Gegen die Beamten sei inzwischen ein Verfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt eingeleitet worden. Die Ermittlungen würde aus Neutralitätsgründen vom Polizeipräsidium Hagen geführt, hieß es am Dienstag weiter.

Zeugen sollen der Polizei am Sonntag mitgeteilt haben, dass ein mit einem Messer bewaffneter Mann in der Innenstadt Fußgängerinnen und Fußgänger bedrohe. Weil er nicht auf Ansprachen der Einsatzkräfte reagiert habe, hätten die Beamten Pfefferspray eingesetzt. Der Mann habe das Messer aber weiterhin nicht abgelegt, sondern sei weitergegangen, hatte es am Sonntag geheißen. Kurz darauf habe er sich auf eine Bank gesetzt und damit gedroht, die Beamten und sich selbst mit dem Messer zu verletzen.

Der Mann sei inzwischen operiert worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Nähere Informationen über den Zustand des Mannes gab es zunächst nicht.

sak/dpa

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