
US-Grenze zu Mexiko: 800 Meter langer Drogentunnel
Grenze zwischen USA und Mexiko Ermittler entdecken 800 Meter langen Drogentunnel
Der Tunnel verlief den Behördenangaben zufolge in knapp zehn Metern Tiefe, verband zwei Lagerhäuser miteinander und gehört zu den längsten Geheimgängen dieser Art, die zwischen den beiden Staaten bislang entdeckt wurden.
Bei dem Einsatz seien 16 Verdächtige festgenommen und zehn Tonnen Marihuana beschlagnahmt worden, teilte das mexikanische Innenministerium mit. Auf US-Seite gab es weitere sechs Festnahmen. Dort wurden zudem zwei Tonnen Marihuana sichergestellt. Dem Schlag gegen die Drogenschmuggler seien über Monate hinweg verdeckte Ermittlungen vorausgegangen, sagte Laura Duffy, Staatsanwältin in San Diego.
Die Verdächtigen gehören ersten Ermittlungen zufolge einer kriminellen Organisation aus dem Bundesstaat Jalisco an. Dort ist das Drogenkartell Jalisco Nueva Generación aktiv, das wiederum mit dem Sinaloa-Kartell des Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán zusammenarbeitet.
Der Kartellboss ist vor rund drei Monaten durch einen unterirdischen Tunnel aus dem Hochsicherheitsgefängnis El Altiplano im Zentrum Mexikos getürmt und seitdem auf der Flucht. Das Sinaloa-Kartell gilt in der mexikanischen Unterwelt als Meister des Tunnelbaus.

Flucht von Drogenboss Guzmán: Motorrad im Tunnel
Tunnel sind eine beliebte Variante, um Drogen in die USA zu schmuggeln. In den vergangenen Jahren wurden Dutzende solcher Geheimgänge entlang der rund 3200 Kilometer langen Grenze entdeckt - allein zehn in San Diego. Der Boden ist dort sehr lehmig, Tunnel lassen sich relativ einfach graben.
Um Drogen in die USA zu transportieren, lassen sich Schmuggler immer wieder kuriose Methoden einfallen - sie probieren es etwa mit U-Booten, selbstgebauten Rampen, die auf Grenzzäune führen, oder mit Kanonen:

Drogenschmuggel: Die Marihuana-Kanone von Mexicali