Es ist ein Wodka mit besonderer Note: Eine Craft-Schnaps-Kreation, die aus der Not geboren wurde. Denn als 2020 Waldbrände in Kalifornien wüteten, zog der Rauch über viele Meilen – auch in die Weinberge. Er veränderte den Geschmack der Trauben, der daraus gekelterte Rebensaft war ungenießbar.
Dann kam die Idee der Spirituosenfirma Hangar 1, den vermeintlich misslungenen Wein zu retten. Das Ergebnis war der Smoke Point Wodka, der alles andere als misslungen scheint.
Emily Webster, Hangar 1 Destillerie
»Wir wollten gar keinen besonders rauchigen Wodka herstellen. Wodka ist im Grunde eine neutrale Spirituose, aber er behält den Charakter des Grundmaterials. Also hatten wir schon gehofft, etwas Neues in der Kategorie Wodka zu schaffen, weitgehend neutral, damit die Leute es genießen und gleichzeitig etwas Gutes für ihre Gemeinde tun können.«
Das Unternehmen spendet nach eigenen Angaben die Gewinne aus der Herstellung an die California Fire Foundation, die Opfer der Brände und Hinterbliebene von getöteten Feuerwehrleuten unterstützt.
Für die Crimson Wine Group war der Wein-Ausfall ein finanzieller Schlag, doch der Rauch-Wodka ist ein kleiner Lichtblick.
Nicolas Quille, Crimson Wine Group
»Ich hoffe, dass wir das nicht alle paar Jahre brauchen. Es ist aber ein gutes Experiment, wenn alles noch schlimmer und diese Brände noch heftiger und häufiger werden, ist es definitiv eine Option, die auf den Tisch muss.«
Der Westen der USA kämpft zunehmend mit extremen Waldbränden - eine Folge des Klimawandels. Die Saison 2020 war für den Bundesstaat Kalifornien besonders verheerend. Und sobald Rauch auch nur in die Nähe der Trauben gelangt, beginnt für die Weinbauern das große Zittern.