Hier geht erstmal niemand mehr schwimmen: Dieser Pool hängt über einem Abgrund, der sich nach einem Erdrutsch im kalifornischen Küstenort San Clemente aufgetan hat. Die Anwohner der Nachbargrundstücke wurden am Donnerstagmorgen von Lärm und einem Beben überrascht.
CJ Smith, Anwohner:
»Es hat den ganzen Garten und einen Teil der angrenzenden Mauer mitgerissen. Die Ecke der Wand wurde auch mitgenommen. Ich wohne hier an der Ecke, ich war genau dort und trank Kaffee. Ich habe es gehört und gespürt, das Gebäude hat gewackelt.«
Google Earth-Bilder zeigen Liegen an dem Pool vor dem Erdrutsch – die sich jetzt mehrere Meter unterhalb des Grundstücks befinden.
Vier Gebäude wurden an der Steilküste evakuiert. Die Anwohnerinnen und Anwohner verbrachten die Stunden nach dem Vorfall damit, ihre Sachen zu packen. Noch ist nicht klar, was die Behörden unternehmen können, um die betroffenen Grundstücke zu sichern.
Thanh Nguyen, Feuerwehr Orange County:
»Wir befürchten, dass noch mehr Erde abrutscht, während wir hier sprechen. Im Moment arbeiten wir mit dem Sheriff's Department und Mitarbeitern der Stadt zusammen. Wir haben auch einen Geologen vor Ort. Wir versuchen herauszufinden, wie groß das Problem ist und was der nächste Schritt sein könnte.«
Die Westküste der USA wird nach zwei Jahrzehnten Trockenheit von einer ungewöhnlich regenreichen Saison heimgesucht. In Teilen Kaliforniens wurden zuletzt etliche Straßen überflutet, in mehr als 130.000 Haushalten fiel der Strom aus. Die Behörden warnen vor weiteren Überschwemmungen und Schlammlawinen, die durch schmelzende Schneedecken, gesättigte Böden und angeschwollene Flüsse verursacht werden könnten.
Grund für die jüngsten starken Regenfälle in Kalifornien ist ein sogenannter Atmosphärischer Fluss - bereits der elfte der Saison. Dabei handelt es sich um Feuchtbänder mit starken Winden, die extrem viel Wasser transportieren und zu sturzbachähnlichen Regenfällen führen können. Der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass Atmosphärenflüsse durch den Klimawandel in den USA, aber auch in West- und Zentraleuropa in Zukunft länger und breiter werden und noch mehr Wasser führen.