Starke Winde und Trockenheit Waldbrände in Kalifornien breiten sich aus

Rund 2200 Feuerwehrleute kämpfen mit Hubschraubern gegen das Feuer: In Kalifornien wüten Flammen auf einer Fläche von mehr als 80 Quadratkilometern. Die Wetterverhältnisse erschweren die Löscharbeiten.
Feuerwehrleute im Einsatz in Kalifornien: Kampf gegen das "Apple Fire"

Feuerwehrleute im Einsatz in Kalifornien: Kampf gegen das "Apple Fire"

Foto: Ringo H.W. Chiu/ dpa

Der erste große Waldbrand des Jahres im US-Bundesstaat Kalifornien hat sich weiter ausgebreitet. Die Flammen wüteten inzwischen auf einer Fläche von rund 83 Quadratkilometern, teilte die Forstverwaltung mit. Bis zum Abend habe das Feuer nur zu fünf Prozent unter Kontrolle gebracht werden können.

Es sei zwar niemand verletzt worden, die Flammen hätten aber ein Haus zerstört. Rund 8000 Einwohner seien aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen. Betroffen sind die Bezirke Riverside und San Bernardino östlich von Los Angeles.

Rund 2200 Feuerwehrleute kämpften mit Unterstützung von Löschhubschraubern gegen die Flammen. Das Feuer dehnte sich auf steilen und für die Einsatzkräfte unzugänglichen Hügeln aus. Auch Hitze, große Trockenheit und starker Wind erschwerten die Löscharbeiten. An den Wetterverhältnissen werde sich in den kommenden Tagen nichts ändern, warnten Meteorologen.

Löschhubschrauber über der US-Stadt Banning

Löschhubschrauber über der US-Stadt Banning

Foto: EUGENE GARCIA/EPA-EFE/Shutterstock

Das sogenannte Apple Fire war am Freitagnachmittag aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen. Über dem Gebiet war eine dichte Rauchwolke zu sehen. Diese generiere selbst starke Winde und verbreite die Funken in alle Richtungen. Dies mache das Feuer unberechenbar, sagte eine Sprecherin des San-Bernardino-Nationalforsts im Süden Kaliforniens der "Los Angeles Times". "Unsere Sorge ist, dass die Feuerwehrleute nicht kontrollieren können, was diese Rauchwolke tut", fügte sie hinzu.

Abstands- und Hygieneregeln in Notunterkünften

Als Notunterkunft wurde unter anderem eine Schule eingerichtet. Helfer achteten angesichts der Corona-Pandemie darauf, dass Abstands- und Hygieneregeln eingehalten würden, hieß es. Nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire lodern derzeit rund 15 Feuer in Kalifornien.

Brände in dem Bundesstaat sind - vor allem im Herbst - nicht unüblich, weil die berüchtigten Santa-Ana-Winde dann besonders stark wehen. Am 8. November 2018 hatte das verheerende "Camp"-Feuer den Ort Paradise nördlich von San Francisco fast völlig zerstört. 85 Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos. Es war das Feuer mit den bisher meisten Opfern in der Geschichte des Bundesstaates.

Auch Prominente waren damals von den Feuern betroffen: Thomas Gottschalks Anwesen in Malibu wurde verwüstet, der TV-Moderator und seine Familie waren Ende der Neunzigerjahre dorthin gezogen. Malibu liegt westlich von Los Angeles, viele Prominente haben dort Villen.

bam/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten