Umstrittener Kardinal Woelki soll am Aschermittwoch Messe im Kölner Dom halten

Rainer Maria Woelki im Juni 2021
Foto: TOBIAS SCHWARZ / AFPIm Erzbistum Köln mehren sich die Anzeichen für eine Rückkehr von Kardinal Rainer Maria Woelki nach seiner Auszeit. Am 2. März – Aschermittwoch – soll er nach jetzigem Plan eine Messe im Dom halten, bestätigte das Erzbistum. Beim traditionellen Aschermittwoch der Künstlerinnen und Künstler werde er das Aschekreuz erteilen und anschließend zu einem Empfang ins Erzbischöfliche Haus einladen, wie aus der Einladung hervorgeht. Zuvor hatte die »Kölnische Rundschau « berichtet.
Der im Erzbistum umstrittene Woelki befindet sich derzeit in einer »geistlichen Auszeit«, die noch bis Anfang März dauern soll. Papst Franziskus hatte ihm Fehler attestiert, ihn aber vor dem Vorwurf in Schutz genommen, Defizite bei der Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs durch Priester vertuscht zu haben.
Während seiner Auszeit erhält Woelki weiter sein volles Monatsgehalt von fast 13.800 Euro. »Eine geistliche Auszeit ist kein Urlaub«, hatte das Erzbistum im Oktober auf Anfrage mitgeteilt. »Der Erzbischof ist weiterhin im Amt.« Somit erhalte er seine vollen Bezüge nach der Beamtenbesoldungsgruppe B10, was dem Gehalt eines Oberbürgermeisters entspreche.
Spekulationen über Rückkehr Woelkis
Über die Frage, ob er nach seiner Auszeit wirklich als Erzbischof nach Köln zurückkehrt, wurde und wird viel spekuliert. Woelkis Vertreter an der Spitze des Erzbistums, Weihbischof Rolf Steinhäuser, hatte Ende November gesagt, er halte die Zukunft Woelkis für offen und sehe ihn vor einer »Probezeit«.
Doch in der vergangenen Woche gab es ein weiteres Indiz, das für eine Rückkehr des Kardinals spricht: Der Vatikan hatte Steinhäuser mitgeteilt, dass eine externe Prüfung von umstrittenen Auftragsvergaben im Erzbistum erst nach Woelkis Rückkehr beginnen solle. Die Untersuchung solle »erst durchgeführt werden, wenn der Erzbischof ab dem 2. März 2022 seine Amtsgeschäfte wiederaufgenommen hat«, hieß es in dem Brief.