Kiel Tornado reißt mehrere Menschen ins Wasser – vier Schwerverletzte

Ein Tornado ist am frühen Mittwochabend über Kiel zu sehen
Ein Tornado hat nach Angaben der Polizei am frühen Mittwochabend in Kiel mehrere Menschen erfasst, durch die Luft gewirbelt und ins Wasser gerissen. Vier Menschen seien bei dem Ereignis an der Kiellinie schwer verletzt worden, teilte die Feuerwehr mit. Zudem habe es mehrere weitere Verletzte gegeben.
Mehrere Menschen seien auf einem Steg gewesen, um zwei Ruderboote zu sichern, berichtete ein Feuerwehrsprecher. »Sie sind vollständig durcheinander gewirbelt worden und dabei sind auch Leute ins Wasser gefallen.« Einige hätten umherfliegende Gegenstände an den Kopf bekommen.
»Auf Grundlage von Bildern gehen wir davon aus, dass es sich um einen Tornado handelte«, sagte Michael Bauditz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) der dpa. Endgültig könne er es noch nicht sagen.
Die »Kieler Nachrichten« berichten von mehreren Windhosen, die durch die Stadt gezogen seien. Eine habe einen Steg ins Wasser gerissen, eine andere Schäden an Hausdächern verursacht.

Tornado über Kiel
Foto:Philipp Brandl / dpa
Mitte August hatte ein Tornado schwere Schäden in Ostfriesland angerichtet. Weggerissene Hausgiebel, umgestürzte Fahrzeuge und zahllose Trümmerteile von Dächern und Zäunen zeugten davon, mit welcher Gewalt der Tornado über die Gemeinde Großheide gezogen war. Verletzt wurde laut Feuerwehr damals niemand.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte eine Unwetterwarnung für Schleswig-Holstein und Hamburg herausgegeben. Von Mittwoch 20 Uhr bis Donnerstag 11 Uhr können an der Nordsee orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten bis 110 Kilometer pro Stunde aus Südwest, später West, auftreten, wie der DWD mitteilte. An der Ostsee und im Binnenland könnten Sturmböen auftreten.
Bäume könnten entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Zudem wird in der Nacht zum Donnerstag mit Starkregen gerechnet. Innerhalb von sechs Stunden könnten bis zu 35 Liter pro Quadratmeter fallen.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa, für die Nacht zum Freitag werde mit Starkregen gerechnet. Tatsächlich handelte es sich um die Nacht zum Donnerstag. Wir haben den Fehler korrigiert.