Feuer in 4000 Meter Höhe Großbrand am Kilimandscharo ist unter Kontrolle

Feuerwehrleute, Anwohner und Studenten hatten gegen die Flammen gekämpft – und waren erfolgreich: Der Brand an den Hängen des Kilimandscharo breitet sich nicht mehr aus. Die Löscharbeiten laufen weiter.
Rauchwolken am Kilimandscharo

Rauchwolken am Kilimandscharo

Foto: Uncredited / dpa

Bilder in Onlinenetzwerken hatten am Samstag riesige Flammen gezeigt, die sich durch die Vegetation fraßen und grauen Rauch verbreiteten. Rund 500 Feuerwehrleute, Polizisten, aber auch etwa Anwohner, Studierende und Behördenmitarbeiter kämpften gegen die Flammen. Nun ist das Großfeuer auf dem Kilimandscharo nach Angaben der Regierung von Tansania unter Kontrolle.

Die Lage sei »generell unter Kontrolle und werde mit der Zeit noch komplett bewältigt«, sagte die Ministerin für natürliche Ressourcen und Tourismus, Pindi Chana, am Sonntagabend. Tote oder Verletzte gab es nach Angaben der Behörden des ostafrikanischen Landes bei dem Brand an dem beliebten Touristenziel nicht.

Regionalpräfekt Nurdin Babu hatte bereits zuvor am Sonntag gesagt, dass »alles unter Kontrolle« sei, »auch wenn das Feuer anhält«. Der Kilimandscharo ist mit seinen 5895 Metern der höchste Berg Afrikas und ein populäres Ziel für Wanderer und Bergsteiger.

Der Brand war auf etwa 4000 Metern Höhe nahe des Karanga-Camps am Südhang ausgebrochen, das auf einer beliebten Route liegt. Touristen seien von dem Feuer jedoch nicht bedroht, hatten die Behörden versichert.

Leichtsinniges Lagerfeuer als mögliche Ursache

Die Ursache des Brands blieb weiter unbekannt. Ministeriumsmitarbeiter Eliamani Sedoyeka hatte allerdings schon am Samstag gesagt, ein Kletterer oder ein Honigjäger könnte das Feuer leichtsinnig entzündet haben. Ein Beamter der tansanischen Nationalparkbehörde sagte, er sei sich sicher, dass der Brand durch menschliche Aktivität verursacht worden sei: durch illegale Wilderei oder die Honiggewinnung der örtlichen Bevölkerung.

Bereits vor zwei Jahren hatte ein großes Feuer am Kilimandscharo gewütet. Damals wurden innerhalb einer Woche 95 Quadratkilometer Fläche vernichtet.

Der Klimawandel führt dazu, dass die Vegetation an dem auch als »Dach Afrikas« bezeichneten Berg zunehmend trockener wird – und damit anfälliger für Brände. Die von Gletschern bedeckte Fläche am Kilimandscharo ist innerhalb eines Jahrhunderts um 85 Prozent geschrumpft – von 11,4 Quadratkilometern im Jahr 1912 auf 1,76 Quadratkilometer im Jahr 2011.

jok/AFP

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