Warum für mich Kopftuch und Feminismus zusammengehören

Dieser Beitrag wurde am 27.10.2015 auf bento.de veröffentlicht.
Was haben Huda, Yasmin, Esim und Selda gemein? Sie alle tragen ein Kopftuch. Sie alle wurden deswegen schon beleidigt, eine hat sogar einen Job nicht bekommen. Die jungen Frauen tragen das Kopftuch trotzdem – freiwillig und selbstbewusst. Damit wollen sie ein feministisches Zeichen setzen.
Ich las fast alle Kommentare. Manchmal schmerzten sie, manchmal amüsierten sie mich. Auf die acht besten möchte ich hier antworten.
"Liebe verschleierte Muslimas dieser Welt. Ihr habt alle den Koran nicht gelesen, denn dort steht nichts von einem Kopftuch. Wenn ihr ihn gelesen hättet, dann wüsstet ihr das. Aber es ist natürlich einfacher der muslimischen Gemeinschaft hinterherzurennen, als sich selbst damit zu befassen.“
"Im Prinzip habe ich nichts dagegen, die Religion öffentlich durch das Tragen eines Kopftuches zu zeigen. Aber wenn von Feminismus und Bloßstellung der Frau gesprochen wird, dann wüsste ich gerne, warum sehr viele Kopftuchträgerinnen gleichzeitig hohe Stiefel, enge Röcke oder Hosen und Oberteile tragen, bei denen wirklich NICHTS verborgen bleibt.“

"Es fehlt mir irgendwie die grundsätzliche Erklärung, WIESO Frauen ein Kopftuch tragen. Das waren ja jetzt nur vier spezielle Fälle, aber mich würde interessieren, was die Mehrheit dazu sagt?“
"Man sollte sich auch dem Land anpassen, in dem man lebt und nicht das Land an den Menschen! Es gibt genug Wege für ein Miteinander.“
"Bitte in ihren Ländern, nicht hier in Deutschland! Alle komplett verrückt geworden?“

"Sie sollen nicht unterrichten oder als Erzieherinnen arbeiten. Sie sind hier in Deutschland, also haltet euch daran. Das ist ein freies Land.“
"Das Kopftuch ist ja vieles, aber bestimmt nicht ein Zeichen für Feminismus. Absurde Definition.“
"Es zeigt: 'Ich habe den richtigen Glauben, bin anständig, heirate niemals einen Ungläubigen und grenze mich daher von diesen ab.’“
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