Zwei Langfinger haben mindestens 56.000 Briefe gestohlen und nach Bargeld durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft berichtete, sollen die Männer im Alter von 24 und 52 Jahren zudem zahlreiche Pakete und Päckchen entwendet haben. Der Schaden liege bei mindestens 50.000 Euro.
Frankfurt am Main - Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen besonders schweren Diebstahls sowie Unterschlagung. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Roos heute berichtete, gab der 24-Jährige gegenüber den Ermittlern an, das Diebesgut hätte insgesamt zwei 42-Tonnen-Lastwagen füllen können.
Der Beschuldigte sei als Angestellter einer Fremdfirma für den Transport von Briefen, Päckchen und Paketen zwischen der Poststelle in Trier-Süd und dem Briefzentrum in Frankfurt zuständig gewesen. Die ihm in Trier anvertraute Post habe er in vielen Fällen nicht abgeliefert, zahlreiche Warensendungen stattdessen an sich genommen und zu Hause geöffnet.
Der 52-Jährige habe den 24-Jährigen ohne Wissen des Unternehmens begleitet und bei den Diebstählen mitgemacht, sagte Roos. Im Briefzentrum Frankfurt hätten beide ganze Container mit Briefpost an sich gebracht. Zu Hause hätten sie die Briefe geöffnet und darin befindliches Bargeld an sich genommen. Bei der Durchsuchung der Wohnung des 24-Jährigen fanden die Ermittler unter anderem EDV-Bildschirme, CDs, Videokassetten und Computerzubehör.
Die Post war den Tätern schließlich durch eine auffällig hohe Zahl von Nachforschungsaufträgen in Trier und Frankfurt auf die Spur gekommen. Beide Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft sind die beiden Männer einschlägig vorbestraft. Der Jüngere der beiden habe erst 2002 und 2003 eine vierzehnmonatige Haftstrafe verbüßt. Möglicherweise habe das für die Post tätige Transportunternehmen das Strafregister des 24-Jährigen nicht überprüft, sagte Roos: "Es ist erschreckend, dass so jemandem sensible Post anvertraut wird."
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