Verwüstungen in Kulmbach-Ziegelhütten "Das waren nur Kinder, die Dummheiten gemacht haben"

Bei einem Streifzug durch ihre Nachbarschaft im oberfränkischen Kulmbach haben zwei Jungen einen Schaden in Höhe von schätzungsweise 15.000 Euro verursacht. Der Bürgermeister spricht von einem Kinderstreich.
Kulmbach in Bayern: Zwei Kleinkinder verwüsteten in wenigen Stunden eine Nachbarschaft

Kulmbach in Bayern: Zwei Kleinkinder verwüsteten in wenigen Stunden eine Nachbarschaft

Foto: Dirk Sattler/ imago images

Zwei Brüder im Alter von vier und sechs Jahren haben in ihrer Nachbarschaft im bayerischen Ort Kulmbach-Ziegelhütten eine "Spur der Verwüstung" hinterlassen, wie ein Polizeisprecher berichtete. Den Sachschaden schätzen die Ermittler auf 15.000 Euro. Henry Schramm, der Oberbürgermeister der Stadt, sieht den Vorfall offenbar entspannter. "Das waren nur Kinder, die Dummheiten gemacht haben", sagte Schramm.

Die Jungen seien am Montag von zu Hause ausgebüxt und hätten einen Bunsenbrenner sowie einen Doppelkanister mit Öl und Benzin auf einem Grundstück gefunden, sagte ein Polizeisprecher. Das Öl verschütteten sie am Boden eines Carports auf dem Grundstück und zündeten es mit dem Bunsenbrenner an.

Mit einem Gartenschlauch aus einem Keller in der Nachbarschaft wollten die Kinder laut Polizei die kleinen Flammen löschen. Der Schlauch war jedoch zu kurz. Aus Ärger hätten sie einen Filter am Wasseranschluss abgeschraubt und so aus Versehen den Keller geflutet, schilderte der Sprecher.

Dann nahmen die Jungen unterschiedliche Werkzeuge an sich, die sie in der Nachbarschaft fanden. Darunter eine Spraydose mit weißem Lack und eine Gartenschere. Mit dem Lack besprühten sie ein Garagentor, eine Haustür und zwei Autos.

Bei anschließenden Klingelstreichen liefen die jungen Tatverdächtigen dann in eine Falle: Eine Nachbarin fing die beiden ein und hielt sie solange fest, bis die Polizei kam. Mithilfe des Jugendamtes übergaben die Beamten die Kinder an ihre Mutter.

Oberbürgermeister Schramm sagte, er sei froh, dass sonst nichts passiert ist. In seinen Augen sei der Einsatz überschaubar gewesen. Die Feuerwehr konnte den Brand mit einer Gießkanne löschen und bei der sogenannten Verwüstung handle es sich laut Schramm bloß um einen Kinderstreich.

Ob die Familie der zwei Jungen das genauso sieht, ist unklar. Die Polizei bezweifelte, dass eine Versicherung für die Schäden aufkommt.

cmb/dpa
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