Land unter in Südfrankreich
An einem Tag fiel der Regen von drei Monaten
Die Lage in den südfranzösischen Hochwassergebieten ist katastrophal. Brücken stürzten ein, tausende Menschen mussten die Nacht in Notunterkünften verbringen, 250.000 haben kein Trinkwasser. Am schlimmsten betroffen sind Marseille und Montpellier.
Marseille - In den Überschwemmungsgebieten bei Marseille wurde die Lage durch
Winde vom Meer verschärft, die bis zu sechs Meter hohe Wellen an die Küste drückten. Bis zum Morgen wurden an der Küste Winde von 150 Stundenkilometern befürchtet. In Montpellier fiel in 24 Stunden so viel Regen wie sonst in drei Monaten.
Bei Montpellier brach gestern Abend am Fluss Mosson ein Deich. 80 Bewohner des Dorfes Lattes mussten in Sicherheit gebracht werden, meldete die Feuerwehr. Durch die sintflutartigen Regenfällen und Gewitterstürmen sind bislang mindestens fünf Menschen gestorben. Etwa 10.000 wurden in Sicherheit gebracht. Mehr als 7000 Helfer waren nach Angaben der Behörden weiter im Einsatz, um in den Katastrophengebieten zu helfen. Heute soll sich die Lage beruhigen.
Die seit Sonntag andauernde heftigen Herbststürme hatten von Lyon bis zur Mittelmeerküste breite Landstriche unter Wasser gesetzt. In der Region um Montpellier wurde die Alarmbereitschaft erhöht. Im Rhône-Tal waren mehr als 300 Landstraßen völlig unpassierbar.
Die Menschen, die ihre überschwemmten Häuser verlassen haben, mussten
in Gemeindesälen und Sporthallen übernachten.
In anderen Gebieten des Rhôhne-Tals beruhigte sich die Lage
hingegen. Bewohner konnten in ihre Häuser zurückkehren. Die
französische Regierung hat eine erste Katastrophenhilfe von 12
Millionen Euro für die Überschwemmungsgebiete bereitgestellt. Der
französische Präsident Jacques Chirac, der die Krisenregion besuchte,
sprach den Leidtragenden die "Solidarität aller Franzosen" aus und
versprach eine rasche Hilfe.
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